Auf www.chabad.org finden Sie hunderte von erstklassischen Essays. Einige davon haben wir in Deutsch übersetzt. Weitere Essays werden natürlich folgen.
Etwas Seltsames ist geschehen, seit meiner Diagnose vor ein paar Monaten. Es scheint, dass G-ttes Stimme lauter geworden ist. Zu laut, manchmal. Immer unerwartet. Manchmal sogar aufdringlich.
Das Konzept der Ehe besteht im Judentum nicht nur zwischen Männern und Frauen, vielmehr wird unser gesamtes Verhältnis zu unserem Schöpfer als eine Ehe betrachtet.
Ich würde mich als chassidische Feministin bezeichnen. Das mag auf den ersten Blick widersprüchlich scheinen, und tatsächlich besteht zwischen den zwei Worten ein gewisses Spannungsfeld, aber kein Widerspruch in sich.
Das Wort Tschuwa wird üblicherweise als Reue übersetzt. Klassisch besteht Tschuwa aus drei Zutaten: das Bedauern der Verfehlung, der Entschluss, sich zu ändern, und die verbale Erklärung der eigenen Verfehlung.
Am siebenten Tag des Monats Cheschwan, 15 Tage nach dem Abschluss des Festes [von Sukkot], beginnt man für Regen zu beten. Dies geschieht, damit es dem letzten Juden ermöglicht wird, den Fluss Euphrat zu erreichen.
Kinder mögen Märchen und sind von Geschichten über ferne Länder und übernatürliche magische Kräfte vollkommen fasziniert. Sie erfreuen sich daran, sich eine Welt vorzustellen, die so anders ist, als diejenige, in der wir leben.
Levi Levievs Lebensgeschichte liest sich über weite Strecken wie ein Script zum Märchen „Vom Angestellten zum Millionär”, doch das Happy End an seiner Geschichte ist der Umstand, wie er sein enormes Vermögen einsetzt.
Vor wenigen Monaten sagte ich zu, als man mich bat, eine Nacht im Spital neben einer Koma-Patientin zu verbringen. Ich hatte einen Anruf von der örtlichen Bikkur Cholim-Gruppe erhalten ...
Mohn Ostland hat insgesamt 11 Jahre im Gefängnis verbracht wegen seiner Drogenabhängigkeit. Er hat einfach alles gestohlen, was ihm in die Quere kam, um seine Sucht zu finanzieren.
»Sage mir, was du isst, und ich sage dir, was du bist.« schrieb der französische Denker Brillat-Savarin und meinte damit: Unsere Essgewohnheiten widerspiegeln, wer und was wir sind.
In den letzten 200 Jahren und mehr startete eine große Bewegung in unserem Volk, welche neues Leben in die jüdischen Gemeinden in allen Teilen der Welt brachte.
In jenen Jahren, schaute der Platz vor dem Kotel ganz anders aus als heute. Nur eine enge Gasse trennte den Kotel von den arabischen Häusern auf der anderen Seite.
Ich muss ein Geständnis ablegen: Mein geistiger Mentor ist kein Rabbiner, auch kein Lehrer oder Gelehrter. Man könnte sagen, er ist ein geistiger Führer der mehr unkonventionellen Art.
Die jüdische Vorstellung von „Hölle“ ist ganz anders als das was man sich im allgemeinen als totes Ende vorstellt – eine ewig schmerzvolle Konsequenz aus einem spirituell bankrotten Leben.
Als G-tt Adam erschuf, im Moment als Adam seine Augen öffnete, wie sah sein psychologisches Profil aus? Er hatte keinen Ödipus-Komplex, denn er hatte keine Mutter. Er hatte auch kein Geburtstrauma, denn er wurde nicht geboren.
„Wenn Worte der Schreibstift des Herzens sind“, lehrte Rebbe Schneor Salman von Liadi, „dann ist Singen der Schreibstift der Seele“. Allerdings schreibt der Stift der Seele in die andere Richtung als der des Herzens.
Ok, so war ich eben ein wenig zu laut, als ich meine Tochter anschrie. Ok, vielleicht war das Ausmass meiner Wut etwas übertrieben. Aber ich musste es ihr doch zeigen, nicht wahr?
Ich bin ein Zwei-Tage-Jude. Okay, ich bin ein Vollzeit-Jude, aber zweimal im Jahr gehe ich in den Tempel. Als ich ein Kind war, ging ich jedes Wochenende.
Ein Gehirn zu haben bedeutet nicht nur, dass man weiß, wie Dinge sind – man versteht auch, wie Dinge sein sollten. Und das heißt, dass man ständig darauf aufmerksam gemacht wird, dass Dinge nicht so sind, wie sie sein sollten.
Worte sind kreativ. Die Worte, die wir benutzen (laut oder in Gedanken), spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gefühlen und Einstellungen. Unsere Gefühle führen zu Taten, unsere Taten haben Folgen. Alles fängt mit Worten an. Warum sind Worte so mächtig?
„Gelebtes Judentum heute – eine Gratwanderung zwischen Substanzerhalt und Assimilation“. Ist diese Gegenüberstellung überhaupt richtig? Sind das Judentum und die moderne Welt wirklich zwei miteinander unvereinbare Extreme? Oder kann es uns gar gelingen, Brücken zu bauen und dadurch beide Bereiche unseres Lebens unendlich zu bereichern?
Die jüdische Gemeinschaft scheint bedroht. Das ist keine Gefahr, die von denen ausgeht, die versuchen, uns zu vernichten. Stattdessen werden wir immer mehr eine ernsthafte Gefahr für uns selbst - durch falsche Ernährung.
Und wenn es Ihr Sohn wäre, was würden Sie dann tun? Haben Sie ihm in die Augen gesehen? Meinem Sohn, meine ich? Dem Jungen, der in Ihrem Mathematikunterricht solche Probleme hat.
Ein Teil von dem, was einen „Mentsch“ ausmacht, ist seine Selbstdisziplin. Eine Charakteristik unseres idealen menschlichen Seins ist die Gabe, Entscheidungen nicht nur basierend auf kurzfristige Genugtuung zu fällen, sondern auch auf lange Sicht.
Vor einiger Zeit war ich eine Woche lang mit meiner Familie am Meer. Die Sonne, die See und die salzige Luft vertrieben meine schlechte Laune. Hier war ich in meinem Element. Und ich kam zum Nachdenken.
Denken sie gelegentlich auch: „Es gibt so viele von uns! Oh Mann, ich bin bloß ein weiteres Stück Gepäck in einer langen Reihe, das darauf wartet, herum geschoben zu werden“?
Musik und Gesang nehmen einen wichtigen Platz im chassidischen Leben ein. Seinem ganzen Wesen nach ist der Chassidismus dem Pessimismus abhold; er legt Wert darauf, dass man G-tt mit Freude, mit innerer Fröhlichkeit dient und so eine Verbindung zum G-ttlichen anstrebt.
In einer heißen August-Nacht vor beinahe 20 Jahren rief mein Freund und Mentor, Rettungsschwimmer Lt. Thomas Zahn an, und schlug vor einen Surfgang vor Sonnenaufgang zu unternehmen, um die Hitze zu vermeiden.
Wir können dasitzen und sie stundenlang betrachten. Sie ist hell, sie ist warm, sie ist romantisch; doch vor allem ist sie spirituell. Ein gelbes Tröpfchen Licht, mit roter Borte, strahlend weiss an den Enden, und blau im Kern, als wäre sie verschmutzt von ihrem Kontakt mit dem materiellen Docht.
Die Seele im Körper ist in mancher Weise so wie die Flamme auf einem Docht. Das Feuer verzehrt das Wachs oder Öl, ohne selbst aufgebraucht zu werden. Der Körper, nicht die Seele, wird vom Leben verbraucht.
Wie können Eltern die Qualität ihres Familienlebens verbessern? Es ist die Verantwortung der Eltern ein glückliches und gesundes Haus aufzubauen. Wenn jedes Familienmitglied hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist, wird die Familie zwangsläufig leiden.
Etwa die Hälfte der Menschheit besteht aus Kwetschern, Bettlern und anderen Unzufriedenen. Die andere Hälfte sind jene, die mehr oder weniger damit zufrieden sind, was sie haben und was sie sind, und die keine Hilfe brauchen.
Menschen begeben sich nur wegen des Nervenkitzels in Gefahr. Auch unsere Seele hat viel riskiert ...
von Lazer Gurkow
Während eines Abstechers an die Niagarafälle fielen mir große Schilder auf, die es verboten, von den hohen Felsen ins aufgewühlte Wasser der Bucht zu springen.
Ich bin von Natur aus Optimistin. Vor zwanzig Jahren lernte ich den Schrecken des Terrorismus kennen. Aber alle glaubten, in Amerika sei das unmöglich. Darauf verließ ich mich und schlief gut.
Das Thema „Sportfan“ hat mich schon lange fasziniert. Was ist es, was bei Zuschauer-Sportarten eine solch fanatische Hingabe von einem derart großen Teil der Gesellschaft hervorruft?
Alle wissen, dass der Kompass ein Instrument mit einer magnetischen Nadel ist, die an eine Achse montiert ist, so dass sie sich frei drehen kann. Die Nadel deutet immer in Richtung des (magnetischen) Nord- oder Südpols.
Heute spricht jeder über Spiritualität. Sogar Geschäftsleute sprechen über Spiritualität. Aber seien wir doch ehrlich: Spiritualität in seiner irdischen Form ist im Eimer.
Ich loggte mich ein, eröffnete ein Konto, und siehe da – jetzt hatte ich eine Facebook-Identität. Sofort klickte ich auf „Meine Freunde“, und schon informierte mich der Computer: „Sie haben keine Freunde.“ Ich war enttäuscht.
Über die üblichen Banalitäten hinaus: Warum ist die Familie im Judentum so wichtig?
von Susan Handelman
Jemand schrieb einmal: „Ein Jude ist heute ein Mensch mit jüdischen Enkeln.“ Diese Worte sind ein Schlag ins Gesicht, vielleicht mehr als alle anderen in den schmerzlichen Debatten über jüdische Identität.
Schließlich haben unsere Kinder das Recht zu wissen, weswegen sie ihre Stunden in der Schule verbringen. Bedauerlicherweise ist die Botschaft, die sie erhalten, irreführend.
Vor dem 20. Jahrhundert bestand das „soziale Netzwerk“ darin, dass Leute uns besuchten oder dass wir sie besuchten. Damals reiste man zu Fuß oder im Wagen, manchmal tage- oder wochenlang.
Sind wir wirklich die einzigen Architekten unseres Lebens?
von Tzvi Freeman
Das Gesetz der Anziehung ist die populäre Idee, die besagt, dass die Einstellung eines Menschen entsprechende Umstände anzieht: Pessimismus zieht Unglück an, Optimismus erfreulichere Ereignisse.
Viele Kulturen haben im Laufe der Geschichte geheime oder weniger geheime Handzeichen gehabt, die eine religiöse, politische, kulturelle oder soziale Bedeutung haben.
Ich gestehe, ich bin intolerant. Und manchmal anderen gegenüber voreingenommen. Ich beurteile Menschen nach ihrem Aussehen, nach ihrem Gang, anhand ihrer Art, zu reden - und aufgrund einer unermeßlichen Fülle weiterer Bilder, die sich in meinem Geist zu ihnen zusammensetzen.
Einige Leser haben sich beschwert, dass ich keine konkreten Beispiele dieser Tiefgründigkeit bringe. In diesem Artikel hoffe ich, mich ausschließlich diesem Ziel widmen zu können: Eine komplexe Halacha zu nehmen, sie auf den Operationstisch zu legen, ihre Atmung herauszufinden und eine Spur der G-ttlichen Weisheit zu zeigen, die dort auf uns wartet.
Mit G-tt zu argumentieren ist eine alte jüdische Tradition. Abraham tat es, Moses tat es, die meisten jüdischen Großmütter tun es regelmäßig. Aber gemäß unseren Weisen, war der erste, der mit G-tt argumentierte, der Mond.
Gemäß seinen Anweisungen gab ich meine ID und das Passwort in diese niedliche kleine aktualisierte Version. Ich beobachtete in Ehrfurcht wie sie mit der Cloud verbunden wurde.
Stellen Sie sich vor, ein Paar heiratet und der Mann sagt seiner Frau, "Kannst du mir bitte etwas zu essen kochen? Bin gleich zurück." Sie fängt sofort mit der Vorbereitung an. 3.300 Jahre später kommt er zurück, geht ins Haus, an den Tisch, direkt zu seinem Stammplatz, setzt sich und probiert die Suppe, die für ihn bereitsteht. Die Suppe ist kalt.