In unserer Welt gibt es keine Einbahnstraßen. Man kann nicht geben, ohne etwas dafür zu bekommen, man kann auch nichts bekommen, ohne etwas zu geben. Dem ist auch so mit Kindern – Erwachsene geben Kindern Lebensweisheit und Wissen weiter, Kinder geben Erwachsenen den Schlüssel zum Leben. Was können uns Kinder also lehren?
Kinder glauben in ihrer Naivität, dass alles fair zugehen sollte und alle ehrlich sein sollten, dass das Gute immer siegen solte, dass alle bekommen sollten, was sie sich wünschen und es weder Leid noch Traurigkeit geben sollte. Kinder glauben, dass die Welt perfekt sein sollte und sind entsetzt, wenn sie herausfinden, dass dem nicht so ist.
Dabei haben Kinder Recht. Wenn wir Kinder beobachten, erkennen wir, dass sie bei allem, was sie tun, ganz und gar dabei sind. Ihr Enthusiasmus kommt wie ein Sturm und nimmt ihre ganze Welt in Anspruch. Wenn Kinder also einen neuen, guten Charakterzug erwerben, übernehmen sie ihn für immer.
Kinder erfreuen sich an den einfachen Dingen des Lebens. Manchmal kann diese Freude in die falsche Richtung führen. Aber Freude an und für sich ist positiv. Wir müssen die Freude voll und ganz annehmen und gleichzeitig das Negative herausfiltern.
Kinder können nichts Neues lernen, ohne es gleich der ganzen Umgebung mitzuteilen. So sollten es alle mit ihrem Wissen halten.
Wenn Kinder das Gefühl haben, dass ihnen etwas fehlt, verlangen sie es mit Nachdruck und wollen es sofort haben. Uns allen fehlt etwas, da die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte, und keiner von uns ist da, wo er sein sollte. Wir sollten vom Ewigen verlangen, dass alles jetzt und sofort in Ordnung gebracht wird.
Kinder geben aus Liebe; auch Erwachsene können das erlernen.
Wie können wir die Unschuld, das Genie und die Schönheit der Kinder als Erwachsene erhalten? Zuerst müssen wir diese Schönheit von Anfang an pflegen. Wir müssen Kinder mit der Tora umgeben und ihnen, noch bevor sie geboren sind, Lieder voll Weisheit singen. Wir richten das Kinderzimmer als Zufluchtsstätte ein, indem wir dort heilige Bücher und eine Sammelbüchse für den täglichen Gebrauch platzieren, sowie Poster mit positiven Gedanken aufhängen.
Dann, wenn das Kind feststellt, dass die Welt nicht so ist wie seine Zufluchtsstätte, erklären wir ihm: „Es stimmt, dass die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte, das ist aber nur ein zeitweiliger Zustand. Du und ich, wir alle zusammen, werden das ändern. Wir sind Partner bei der Erschaffung dieser Welt, da es unser Aufgabe ist, sie zu vervollkommenen. Wir tun dies durch schöne und gute Taten, eine nach der anderen.“
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