Das Konzept der Ehe besteht im Judentum nicht nur zwischen Männern und Frauen, vielmehr wird unser gesamtes Verhältnis zu unserem Schöpfer als eine Ehe betrachtet. Unser Hochzeitstag ist das Schawuot-Fest, der Tag, an dem wir die Tora erhielten, und genauso wie eine Ehe kontinuierlich erneuert werden sollte, so erleben wir jedes Jahr aufs Neue das Geben der Tora, unsere Hochzeit mit G-tt.
Wir erhielten die Tora als ein gesamtes Volk, Männer, Frauen und Kinder, und wir sind gelehrt worden, dass der Berg Sinai selbst, der kleinste und bescheidenste aller Berge, über unseren Köpfen gehalten wurde, als Symbol des Hochzeitsbaldachins, der Chuppa. Als wir die Zehn Gebote erhielten, den Grundstein der Tora, stellte dies das Übergeben des Ehevertrages, der Ketuba, dar, die unsere Liebe, Hingabe, Respekt und Verantwortung innerhalb dieser Beziehung repräsentiert.
Zweifel kann jede gute Ehe tötenJedes Mal, wenn ein Mann und eine Frau heiraten, bedeutet das Stehen unter dem Hochzeitsbaldachin eine Wiederholung unseres Hochzeitstages mit G-tt, des Tages, an dem wir diese Zehn Gebote erhielten. Daher ist es klar, dass, wenn wir uns diese Gebote genauer betrachten, wir nicht nur spirituellen Rat zur Stärkung unserer Ehen finden, sondern auch sehr praktische und wesentliche Richtlinien.
Die Zehn Gebote
1. Ich bin der Herr, dein G-tt, der dich aus Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausführte.
Lass keine Zweifel aufkommen:
Während meiner Arbeit als Eheberaterin habe ich viele Menschen getroffen, die sich unsicher sind, ob sie mit der richtigen Person verheiratet sind. Sie sind vielleicht schon Jahrzehnte verheiratet, aber sie sind sich trotzdem nicht ganz 100% sicher. Einige waren sich vielleicht eine Zeitlang sicher, aber dann setzte Zweifel ein. "War ich zu vorschnell oder unreif, als ich meine Entscheidung traf?" "Ist er der Richtige?" "Wäre ich mit jemand anderem glücklicher?" "Haben wir uns beide in verschiedene Richtungen entwickelt, sind andere Menschen geworden, in den Jahren seit unserer Hochzeit?"
Ja, ihr ward unreif, als ihr geheiratet habt, aber das ist gut: Ihr habt euch kennengelernt, als ihr jünger, noch flexibler, ward, und ihr seid zusammen erwachsen geworden. Ihr habt euch beide entwickelt und verändert seit eurer Hochzeit, aber wenn ihr einander teilhaben lasst an den Veränderungen und dem Wachstum, dient dies nur dazu, dass ihr interessanter füreinander werdet.
Macht keinen Fehler: Zweifel kann jede gute Ehe töten; ich mag mir nicht vorstellen, was er einer brüchigen antun kann. Ich habe Frauen kennengelernt, die erst dann zufrieden waren, als sie erkannt hatten und akzeptieren wollten: "Dies ist mein Ehemann. Dies ist der Mann, den zu heiraten ich mir ausgesucht habe." Und wenn du diese Entscheidung erkannt hast, erkennst du, dass dies der Mann ist, mit dem du beabsichtigt hast, zusammenzubleiben, zusammen zu arbeiten, zu leben, Kinder groß zu ziehen, Rechnungen zu bezahlen, Dinge anzugehen, alt zu werden - dieser Mann, und nur dieser Mann.
Nun, in diesem ersten Gebot ist das erste Wort Anochi. Anochi bedeutet "Ich" in der ägyptischen Sprache. Aus welchem Grunde nur sollte G-tt die Tora, ja sogar das erste der Zehn Gebote, in einer Fremdsprache und nicht auf Hebräisch beginnen?
Zu dieser Zeit waren wir, das jüdische Volk, gerade aus Ägypten gekommen. Obwohl wir unsere Hebräische Sprache gebrauchten, war uns Ägyptisch auch sehr vertraut geworden. G-tt entschied, mit uns in einer Gemeinschaftssprache zu kommunizieren - eine gemeinsame Basis, auf der die Beziehung begonnen wurde. Dies enthält eine Lehre für uns alle.
An einem gewissen Punkt im Leben mag eine Frau denken: "Er ist ja so anders als ich." Trotzdem - mit Anstrengung und Hingabe kann eine gemeinsame Basis gefunden werden. Wenn du eine Zeitlang eine ´Fremdsprache´ sprechen musst, tue es.
Der Gebrauch des Wortes ´Anochi´ - Ich - lehrt uns, dass G-tt sich selbst, den Kern Seines Wesens, in die Tora gelegt hat. Deswegen besteht die Lehre für uns darin, dass unser Herz und unsere Seele auf die gleiche Weise in unserer Ehe sein sollen.
Der euch aus Ägypten geführt hat
Warum erinnert uns G-tt ständig daran, woher wir kommen? Ist es so angenehm, ständig zu hören, dass wir einst Sklaven waren? Können wir die Vergangenheit nicht einfach vergessen und ´nach vorne schauen´?
Wir alle kommen von irgendwoher. So sehr wir uns auch wünschen, unsere Ehe frisch wie Neugeborene zu beginnen ohne Ballast - Tatsache ist, dass wir alle in die Ehe kommen mit unserer Lebensgeschichte, Kindheit, unseren Angewohnheiten, Erwartungen, Unterschieden und vielleicht sogar, G-tt behüte, Traumata. Wenn es etwas in unserer Vergangenheit gibt, dem wir uns stellen müssen, müssen wir dies auch tun und dürfen es nicht unter den Teppich kehren. Alles, was heute unter den Teppich gekehrt wird, wird sich morgen nur vergrößert haben - oder nächste Woche, oder in zehn Jahren. Früher oder später muss es hervorgeholt, untersucht und zur Ruhe gelegt werden. Früher ist viel besser als später. Du kannst dir und anderen Familienmitgliedern richtig weh tun, wenn du über all diese Häufchen unter dem Teppich stolperst.
Bis wir unseren Ballast erkennen, bleibt die Versuchung, unseren Ehemann für unsere Unsicherheiten verantwortlich zu machen. Gibt es etwas in uns, dem wir uns stellen müssen - etwas aus der Vergangenheit?
Vergleichen ruft nur Probleme hervorWir sind nicht die einzigen, die eine Vergangenheit haben. Auch unsere Ehemänner kommen aus einem anderen Elternhaus, gingen zu einer anderen Schule, wuchsen vielleicht in einer anderen Kultur auf. So ähnlich wir uns auch zu sein scheinen, wir werden dennoch unterschiedlich sein. Manchmal regt eine Frau sich darüber auf, dass ihr Mann etwas tut oder nicht tut, da sie annimmt, dass er ´es wissen müsste´. Beispielsweise könntest du aus deiner Kindheit die Tradition haben, zu deinem Geburtstag einen Kuchen und Geschenke zu bekommen. Aber in seinem Elternhaus könnten sich die Dinge ganz anders abgespielt haben. Wenn du also niemals erklärst, was du an deinem Geburtstag erwartest, kannst du auch nicht verärgert sein, wenn dein Mann nicht weiß, dass du dir einen Kuchen und Geschenke wünscht. Beide Ehepartner müssen die Vergangenheit des anderen berücksichtigen.
2. Habe keine anderen Götter neben mir
Schau keine anderen Männer an; vergleiche nicht deinen Mann mit den Männern anderer Frauen.
Kürzlich erhielt ich einen Anruf von einer Frau, die ich nicht kannte. Sie wollte reden. Sie war unglücklich. Sie war seit einigen Jahren verheiratet und erkannte plötzlich, dass ihr Mann nicht so klug, höflich, geschliffen, gut erzogen, kultiviert war wie ...
Als sie sprach, bemerkte ich, dass ein Teil ihres Satzes fehlte. "Er ist nicht so gut wie ..." "Wie wer?" fragte ich.
Sie antwortete nicht. Mit mehr Nachdruck fragte ich, ob sie kürzlich mit einem anderen Paar ausgewesen seien. Erstaunt, rief sie aus:" Oh, Sie haben uns im Restaurant gesehen?" (Tatsächlich wusste ich noch nicht einmal, mit wem ich eigentlich sprach!)
Ich versicherte ihr, dass ich sie nicht gesehen hätte, erklärte ihr jedoch, dass es offensichtlich war, dass sie ihren Mann mit jemand anderem verglich, und ich bat sie, mir zu erzählen, was passiert war.
Sie beschrieb wehmütig, wie der Mann ihrer Freundin den Abend zuvor, im Restaurant, den Stuhl für seine Frau zurückgezogen hatte, ihren Mantel genommen und vorsichtig aufgehangen hatte. Ihr eigener Mann bemerke niemals ihren Stuhl oder ihren Mantel. Der Mann der anderen Frau hatte genau gewusst, was er bestellen sollte und kannte sogar die Vorlieben seiner Frau. Ihr eigener Mann saß da und wartete, dass sie für ihn bestellte, wobei er verkündete, dass er aufgefallenes Essen hasse. Dann spottete er über Leute, die etwas anderes als Steak und Kartoffeln essen. Der andere Mann war so kultiviert und vornehm gewesen, während ihr eigener Mann auf unangebrachte Weise den Ober beleidigte. Ja, der andere Mann hatte sogar alles über Wein gewusst! Sie war nach Hause gekommen und sehr enttäuscht von ihrem Mann gewesen.
Dies ist natürlich absurd. Zu wissen, welchen Wein man bestellen muss, macht noch keinen guten Ehemann aus! Man könnte argumentieren, dass das Gegenteil zutrifft.
Konzentriere dich auf das Gute in deinem Mann, auf die wichtigen Dinge. Indem du sie erkennst, verstärkst du sie. Wenn du ihm beispielsweise für die Geduld dankst, die er beim Lernen mit den Kindern aufbringt, wirst du diese gute Eigenschaft an ihm verstärken. Anerkenne und verstärke das Gute.
Vergleichen ruft nur Probleme hervor. Dies ist dein Gatte, es gibt keinen anderen.
3. Sprich G-ttes Name nicht vergeblich aus
Sprich über deinen Mann nicht leichtfertig oder unnötig.
Wir neigen manchmal dazu, unsere Ehemänner lachend und auf witzige Weise herabzuwürdigen. Warum? Erfüllt dies irgendeinen Zweck? Was könnte an Gutem dabei herumkommen?
Ein Paar kauft zusammen in einem Supermarkt ein. Als sie an der Kasse stehen, fällt der Frau ein, dass sie etwas vergessen hat. Sie bittet lieb ihren hilfsbereiten Mann, den Gang zurückzugehen und ihre Lieblingscornflakes zu holen. Als sie ihren Mann dabei beobachtet, wie er die Gänge rauf und runter geht - Milchprodukte, Tiefkühlkost, Obst und Gemüse, Reinigungsmittel - um ihre Lieblingscornflakes, die sie vergessen hat, zu suchen, dreht sie sich zu der Frau hinter ihr um und sagt: "Schauen Sie sich diesen Mann an! Sucht den ganzen Supermarkt nach Cornflakes ab! Männer!" Wozu sollte das gut sein? Was haben diese Worte erreicht? Warum ist diese herablassende Ehemannverunglimpfung notwendig?
Wir alle müssen unseren Gefühlen Luft machen. Es hilft, zu hören, dass andere ähnliche Situationen kennen - dass ein bestimmtes Verhalten ´typisch Mann´ ist und nicht persönlich genommen werden muss. Aus diesem Grunde ermutige ich Frauen nachdrücklich dazu, einen Mentor (Maschpia), eine gute Freundin, jemanden zum Reden zu haben. Wir alle müssen uns gelegentlich gegenseitig das Herz ausschütten. Es ist gesund, jemanden zu haben, der uns nahe steht und verlässlich ist, mit dem wir im Vertrauen und privat Dinge besprechen können, die uns belasten. Das ist kein unnötiges Reden. Das ist ein Gespräch, das einen Sinn erfüllt, in dem man von seinem Mann auf respektvolle Weise spricht. Etwas vollkommen anderes als eine leichtfertige und öffentliche Herabwürdigung.
Schaffe Zeit für deine EheEin erst seit einem Jahr verheiratetes Paar kam zu mir. Sie standen unter Schock. Sie hatten gerade gehört, dass in der Geburtsstadt der Frau ein Gerücht herumging, sie würden sich scheiden lassen! Das Problem war, dass sie die Letzten waren, die das erfahren hatten. Es lag kein Funken Wahrheit darin. Das Rätsel wurde bald aufgeklärt.
Die Frau war sehr jung und lebte nun in Israel, der Heimat ihres Mannes. Gleich nach ihrer Hochzeit musste sie sich an eine fremde Sprache und eine völlig neue Kultur gewöhnen, weit weg von zuhause und von irgendjemand, den sie kannte. Gleichzeitig musste sie sich in das Eheleben einfügen. Das ist nie eine einfache Herausforderung, und natürlich gab es schwierige Momente.
Eines Tages, nicht lang nach der Hochzeit und dem Umzug nach Israel, rief eine Freundin an. Die Stimme der Freundin ließ ihr Heimweh zum Vorschein kommen. Die gestresste Jungverheiratete gestattete sich den Luxus eines ausgedehnten tränenreichen ´Heulanfalls´ vor ihrer genauso jungen, noch unverheirateten und noch die Schule besuchenden Freundin. Sie weinte darüber, wie einsam sie sei und welches Heimweh sie hätte - wie schwierig all die Umstellungen seien.
Dieses unerfahrene, junge Schulmädchen, offensichtlich die falsche Vertrauensperson, hing den Telefonhörer ziemlich unglücklich und überwältigt auf. Sie hatte eine Last aufgebürdet bekommen, die für sie zu schwer war. Also teilte sie sie. Sie erzählte ihrer Mutter, dass ihre Freundin unglücklich in ihrer Ehe sei und nach Hause kommen wolle. Es dauerte nicht lange, bis die Scheidungsgeschichte sich in der Stadt verbreitete, zumal niemand in Amerika die junge Frau je sah, die ihre Umstellung mittlerweile ziemlich bewundernswert auf ihre eigene Weise gemeistert hatte und nun ziemlich gut mit ihrem neuen Mann in Israel zurechtkam!
Glücklicherweise ist dieses Paar noch immer glücklich verheiratet, wenn es auch eine Lektion zu lernen hatte. Wir müssen daran denken, mit anderen über private Dinge nur zu sprechen, wenn dies einem bestimmten Zweck dient, und wir müssen sorgfältig auswählen, mit wem wir sprechen, wann und wo.
4. Erinnere dich des Schabbattages und halte ihn heilig
Erinnere
Sich zu erinnern ist eine gute Sache. Schaffe gute Erinnerungen für dich selbst und deine Familie. Zusammen verbrachte Zeit, ein Lächeln, eine Nachricht, ein Bild, Geburtstagspartys und Familienzusammenkünfte sind alles wundervolle Erinnerungen. Hole sie aus deiner Datenbank, wenn es stressig wird. Schenke deinen Kindern Erinnerungen, die sie teilen können. Wir haben alle irgendwelche guten Erinnerungen gesammelt aus unserer Kindheit, die zu verschiedenen Zeitpunkten unseres Lebens an die Oberfläche kommen und uns Kraft geben. Schafft euch zusammen neue gute Erinnerungen in eurem Eheleben. Erlaubt und ermutigt euch, in guten Erinnerungen zu schwelgen.
Ich sprach einmal mit einer Frau, die mit Scheidungspaaren arbeitete. Ich wollte Paaren helfen, sich zu versöhnen, bevor sie den letzten Schritt zu so etwas tragischem und endgültigem wie einer Scheidung unternahmen. Sie erzählte mir, dass sie wisse, ob es bei einem Paar Hoffnung auf Versöhnung gebe oder nicht. Sie fragt sie beiläufig: "Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?" Wenn sie darauf mit einem kleinen Lächeln, mit nur einem Abglanz einer positiven Emotion in ihren Augen antworten, weiß sie, dass noch Hoffnung besteht. Wenn sie sagen, dass sie sich nicht erinnern oder sie versteinert anschauen, ...
Halte (wörtlich - beachte)
Schabbat ist der Tag, an dem wir unsere Verbindung mit G-tt stärken, ein Tag, den wir mit spirituellen Beschäftigungen verbringen im Gegensatz zu den Tagen, an denen wir mit Geldverdienen beschäftigt sind.
Schaffe Zeit für deine Ehe. Nimm einen Tag frei, geh einen Abend aus, verbringe die Zeit ohne Telefone, Türklingeln oder andere Ablenkungen.
Ein sehr beschäftigter Mann versprach seiner Frau ständig, sich frei zu nehmen, um Zeit mit ihr allein zu haben, aber es kam niemals dazu. Er sagte, dass sein Tagesablauf einfach keine Zeit übrig ließe. Sie zweifelte keineswegs daran, dass er mit sehr wichtigen Dingen beschäftigt war. Eines Tages erzählte sie ihm, dass einer seiner größten Anhänger angerufen hätte, um in die Stadt zu kommen. Sie sagte ihm, dass sie ein Treffen für beide im Foyer seines Hotels arrangiert hätte. Ihr Ehemann notierte also dankbar den Termin in seinem Kalender. Als er zum Treffen erschien mit zwei Stunden Zeit, die er extra für seinen Anhänger anberaumt hatte, fand er seine Frau vor. Sie sagte: "Ich bin dein größter Anhänger, und ich brauche etwas Zeit mit dir."
Erkenne, wer wirklich dein größter Anhänger ist und schenke ihm/ihr die Aufmerksamkeit, die er/sie braucht und verdient. Letztendlich wird deine Beziehung davon profitieren.
Um ihn zu heiligen, halte ihn heilig
Was kann unsere Ehe bereichern, stärken und länger erhalten? Wir müssen uns bewusst sein, dass es einen dritten Partner in unserer Ehe gibt, G-tt. Heiligkeit ist das wichtigste Wort in einer jüdischen Ehe. Betrachte deine Ehe als die heilige Verbindung, die sie ist.
In der Ehe geht es nicht nur um euch beide. Es geht nicht darum, was du willst oder was er will. Es geht um dich, ihn und G-tt. Was will Er? Wenn ihr euch beide darauf konzentriert, Ihm zu gefallen, werdet ihr euch letztendlich selbst und einander gefallen.
Das Thema von Keduscha (Heiligung) ist ein Gebiet für sich. Man muss sich immer daran erinnern, dass unter dem Hochzeitsbaldachin G-tt in diese Verbindung eingeladen wurde und dass sie deshalb zu einer rechtmäßigen Ehe ´Gemäss dem Gesetz Mosches und Israels´ wurde. Solange wir das respektieren und aufrechterhalten, indem wir es in unser tägliches Leben integrieren, werden wir es verdienen, dass unser Heim von G-tt gesegnet ist.
5. Ehre deinen Vater und deine Mutter
Nimm dies wörtlich. Ehre deine Eltern und deine Schwiegereltern. Es ist vielleicht manchmal schwierig. Deswegen ist es auch ein Gebot. Aber wenn du dich anstrengst, deine Eltern zu ehren, wird das von Vorteil für dich und deine Kinder sein.
Es gibt so etwas wie zu viel Vermischung. Der hauptsächliche Einfluss und Fokus nach der Eheschließung sollte beim Partner und nicht der Mutter liegen. Nichtsdestoweniger können, wenn sie ausgeglichen sind, gesunde, starke Verbindungen mit der älteren Generation für jeden in der Familie förderlich sein.
Wenn wir unsere Eltern ehren, besonders wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, müssen wir lernen, ihnen das zu geben, was sie brauchen und wollen, und nicht das, von dem wir denken, das wir es bräuchten, wären wir an ihrer Stelle. Unter Anbetracht ihres Alters müssen wir ihre Laune respektieren.
Genauso, wie wir die Wünsche unserer Eltern respektieren und ehren, auch wenn wir sie nicht nachvollziehen können, sollten wir die Wünsche unseres Ehepartners ehren. Des öfteren erhielt ich Anrufe von Männern und Frauen (vor dem Stattfinden eines Beratungsgesprächs), in denen sie mich darum baten, ihren Partner davon zu überzeugen, die Dinge so wie sie zu sehen. Grundsätzlich sagen sie damit folgendes: " Bring ihn dazu, so zu denken wie ich, so zu fühlen wie ich." Menschen sind verschieden. Es ist so viel weiser und praktischer, sich um das Anerkennen der Unterschiede zu bemühen als um deren Auflösung.
6. Du sollst nicht töten
Der Tora Kommentator Iben Ezra sagt, dass das Verbot zu töten bedeutet ´mit deiner Hand oder mit deiner Zunge´. Körperlicher und verbaler Missbrauch sind beide ganz klar verboten.
Wenn du auf grausame Weise mit jemandem sprichst, tötest du seinen Charakter, du zerstörst die Persönlichkeit. Statt zum Sprießen bringst du den anderen zum Zusammenschrumpfen.
Wir müssen erkennen, dass es einen dritten Partner in unserer Ehe gibtVielleicht hast du das schon erlebt: Ein sehr talentierter und selbstbewusster junger Mann oder eine junge Frau scheinen sich einfach zurückzuziehen nach der Hochzeit - als ob jemand ihr gesamtes Selbstvertrauen getötet hätte. (Falls dies auf jemanden zutrifft, den du kennst, sei misstrauisch. Es könnte sich um einen Fall von verbalem oder körperlichem Missbrauch handeln). Eines der wichtigsten Geschenke in der Ehe ist das Selbstvertrauen, das wir durch einen Partner erhalten, der Vertrauen in uns hat. Die Haltung eines Ehepartners kann uns entweder aufbauen oder, G-tt behüte, zerstören. In einer kritischen, feindseligen Umgebung zu leben, ist ein Killer. In einer Umgebung zu leben, die von Liebe, Anerkennung und Unterstützung geprägt ist, baut hingegen das Selbstwertgefühl eines Menschen auf und bildet damit die Grundlage für Erfolg in allen anderen Lebensbereichen.
Erkenne die Macht, die du als Ehepartner inne hast. Bemühe dich, zu ermutigen, ehrliche Komplimente zu machen und Anerkennung auszusprechen. Wenn das Stehlen von Selbstvertrauen durch verbale Grausamkeit mit Mord gleichzusetzen ist, dann kann das Erhöhen des Selbstvertrauens eines anderen nur mit dem Schenken von Leben gleichzusetzen sein.
Du sollst nicht töten - Töte nicht seine Persönlichkeit; seine Fähigkeit zum Erfolg. Jeder Ehepartner sollte für den anderen die Mannschaft sein, die ihn anfeuert.
7. Sei treu
Was bedeutet es, treu zu sein? Es bedeutet, dass es Bereiche des Ehelebens gibt, die privat sind. Es bedeutet, dass wir unseren privaten Belange nicht der Öffentlichkeit preisgeben - das ist Betrug. Es bedeutet, dass sowohl Mann als auch Frau den privaten Raum und die private Zeit innerhalb der Ehe als heilig respektieren sollten und wissen sollten, dass das, was dort passiert, auch dort bleibt. Es bedeutet Vertrauen.
Ein Mann überhörte am Arbeitsplatz das Gespräch zwischen zwei Kollegen, in dem es um einen Vorfall zwischen einem Mann und einer Frau ging. Als er sie über die Geschichte lachen hörte, lief er rot an. Er erkannt die Geschichte. Sie hatte sich in seinem Haus zugetragen. Sie sprachen über ihn!
Es wurde ihm klar, dass seine Frau mit ihrer Freundin gesprochen hatte, die es ihrem Mann erzählt hatte, der es nun seinem Kollegen weitersagte, diese höchst private Geschichte. Für ihn war dies ein Mangel an Treue von ihrer Seite, ein sehr gewichtiger Vertrauensbruch, und es war fast unmöglich, ihn zu überzeugen, zu ihr zurückzugehen.
8. Du sollst nicht stehlen
Anerkennung zu schenken, wo dies angebracht ist, kostet dich nichts, kann dir aber die ganze Welt öffnen.
Ein Bekannter erhielt nach jahrelangem Studieren seinen akademischen Grad. Wann immer man ihm dafür gratulierte, entgegnete er:" Die Anerkennung steht eigentlich meiner Frau zu. Sie hatte zusätzliche Jobs angenommen, um uns zu unterstützen, damit ich lernen konnte. Sie ging mit den Kindern außer Haus, damit ich studieren konnte."
Ich kenne eine Rednerin, die zu Beginn jeden Vortrags ihrem Mann Dank ausspricht. Schließlich steht sie da, hübsch, ruhig und gut vorbereitet, während ihr Ehemann zuhause all die Kinder zu Bett bringt. Sie teilt die Anerkennung mit ihm.
9. Gib kein falsches Zeugnis ab
Das Gebot, die Wahrheit zu sagen, erinnert uns daran, offen und ehrlich in der Ehe zu kommunizieren.
Sprich! Sag, was dich stört. Bitte, bitte, sag es einfach! Wir erhalten nicht das Geschenk der Prophezeiung unter dem Hochzeitsbaldachin. Einige Frauen denken fälschlicherweise: " Wenn mein Mann mich wirklich liebte, würde er wissen, was mich stört." Stimmt nicht! Wenn du ihn wirklich liebtest, würdest du es ihm einfach sagen, kurz und freundlich. Dasselbe gilt für Männer.
Klage nicht an - teile. Halte dich an ´Ich´ - Sätze. "Ich fühle mich unwohl, wenn..." "Ich mache mir Sorgen, dass..."
Jedes Mal, wenn du etwas in dir zurückhältst ohne preiszugeben, was dich stört, fügst du eine neue Schicht Steine der Mauer hinzu, die du selbst errichtest. Anfangs kannst du noch dich noch entscheiden, über die Mauer zu steigen, wann immer du willst. Nach einiger Zeit braucht es dazu schon einen kleinen Sprung. Okay, du meinst, dass du über eine so niedrige Mauer springen kannst, wann immer du willst. Bald jedoch wirst du dazu wohl eine Leiter benötigen, aber du kannst immer noch drübersteigen, wenn du es wirklich willst. Die Jahre verstreichen, und du fügst eine Schicht Steine nach der anderen hinzu, sodass die Mauer so hoch und unüberwindbar wird, dass du nicht mehr über sie steigen kannst. Tragischerweise ist die Kommunikation nun vollkommen blockiert durch zahllose Probleme, manche winzig, manche riesengroß. Probleme, die niemals zur Sprache gebracht und bearbeitet worden sind. Mit Fachkenntnis und viel Anstrengung kann die Mauer zwar abgebaut werden, an jedem Punkt im Leben, aber bedenke nur, wie viel produktiver und weniger schmerzhaft es gewesen wäre, sie niemals überhaupt erst errichtet zu haben.
10. Begehre nicht
Sei nicht neidisch. Also warum sollte man neidisch auf den eigenen Ehemann sein? Einige Frauen sind dies jedoch.
In vielen Fällen, besonders wenn die Frau zuhause die Kinder hütet und der Mann arbeiten geht, sind sie neidisch auf die Freiheit des Ehemannes. Ehemänner können in der Regel kommen und gehen, wann sie möchten, während ihre Frauen erst Babysitter finden und 100 Vorkehrungen treffen müssen, bevor sie das Haus verlassen können. Männer rufen einfach:" Tschüß, ich gehe!" und sind schon zur Tür hinaus. Oftmals ist es so, dass, wenn ein Mann Überstunden machen muss und die Frau dann zuhause festsitzt mit dem Abendessen, der Hausarbeit, dem Baden der Kinder und dem Zubettbringen, dies zu Neid und Groll führen kann.
Jeder Ehemann sollte sich der Last, die seine Frau trägt, bewusst sein und versuchen, ihr so viel wie möglich zu helfen. Außerdem sollte er sie wertschätzen und sie verstehen. Seine verbale Wertschätzung allein kann ihre Last mehr erleichtern, als er sich vorstellen kann.
Jede Ehefrau sollte sich bewusst sein, dass, wenn sie unglücklich ist oder einen Groll hegt, sie sich mit ihrem Mann hinsetzen sollte, oder vielleicht mit einer Vertrauensperson, und herausfinden sollte, was sie tun könnte, um Zufriedenheit zu erlangen und sich von jeglichem Groll zu befreien. Vielleicht sollte sie ausgehen und sich in Gesellschaft anderer Frauen aufhalten. Vielleicht sollte sie noch zusätzlich einen Job ausüben. Vielleicht sollte sie weniger oder gar nicht mehr arbeiten, für einige Zeit, oder versuchen, den Druck in einem anderen Bereich ihres täglichen Lebens zu erleichtern. Vielleicht bräuchte sie mehr Hilfe im Haushalt, oder hat zur Zeit eine unpassende Hilfe. Vielleicht hat sie eine ganz bestimmte Freundin, die sie so fühlen lässt. Ärger mit der Schwiegermutter, wer weiß? Durch ein bisschen Nachdenken und Diskussion kann sie herausfinden, was sie braucht und es bekommen, ohne ihre Kinder zu verletzen, und sie kann aufhören, neidisch auf ihren Mann zu sein.
Die Zehn Gebote sind anwendbar auf alle Aspekte unseres Lebens und auf jede Situation. Wenn wir sorgfältig und tief nach innen schauen, werden wir durch das Haften an diesen Gesetzen erstens in der Lage sein, uns selbst zu korrigieren und dadurch dann auch die Welt um uns herum. Je schneller wir es schaffen, die Zehn Gebote zu erfüllen - sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne - desto schneller wird Moshiach kommen, und wir werden erlöst sein, möge es Jetzt sein!
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