„Alles, was ein Mensch sieht und hört“, lehrte uns der Baal Schem Tow, „sollte als eine Lektion im Leben dienen“. Nun haben wir in letzter Zeit viel über sportliche Wettkämpfe gesehen und gehört. Und wirklich können wir - auch wenn wir nicht als Aktive, Trainer oder Fans direkt beteiligt waren - vieles lernen.
Ziele: Zum Beispiel, dass das Leben wie ein Fußballspiel ist. Die Welt ist der Ball und du und ich sind die Spieler. Unser Ziel ist es, die Welt in das Tor zu bringen. Natürlich wird es immer Menschen geben, die versuchen, uns an diesem Vorhaben zu hindern. Lass dich nicht davon stoppen! Behalte dein Ziel im Auge und versuche dein Bestes, den Ball dorthin zu bekommen.
Individualität: Jede Sportart hat seinen eigenen Spielball. Weder kannst du Basketball mit einem Tennisball spielen, noch solltest du versuchen, Baseball mit einer Bowlingkugel zu spielen. Jedem von uns wurde ein anderes Spielball-Set an Talenten mitgegeben, mit dem wir hier sind, um zu spielen. Konzentriere dich auf den Ball, der dir mitgegeben wurde und komm mit deinem Spiel voran.
Verbindlichkeit: Das Leben eines Sportlers ist nicht immer leicht. Sobald ein Spieler eine Verbindlichkeit gegenüber seinem Team eingegangen ist, muss er stets darauf vorbereitet sein, zum Einsatz zu kommen - bei jeder Witterung, bei Sonne oder Regen. Auch auf unseren Wegen begegnen wir immer wieder Hindernissen und Herausforderungen. Lass dich nicht von den Unebenheiten aufhalten. Steh zu deiner Verbindlichkeit.
Einheit: Das Wichtigste für eine Mannschaft ist Einheit. Das Individuum muss konstant persönliche Opfer bringen für das Wohl des Teams. Als ein Mitglied des jüdischen Teams sind wir immer gefordert, uns für unsere „Mitspieler“ aufzuopfern. Sei für sie da!
Bewegung: Bei vielen Sportarten geht es darum, den Ball in Bewegung zu halten. Um das Spiel des Lebens zu gewinnen, musst du stets um Fortschritt bemüht sein. Sobald ein Ziel erreicht ist, solltest du dir ein neues setzen und dich dabei vorwärts bewegen.
Grenzen: Jedes Spiel hat seine Grenzen. Wenn der Ball diese überschreitet, befindet er sich im „Aus“. Obwohl es für einen Spieler verlockend erscheint, den Ball einfach aufzuheben und weiter zu spielen, kann er dies nicht tun. Oftmals reizen uns Dinge, die sich im „Aus“ befinden. Lass ab von ihnen, sie werden dich nirgendwohin führen.
Unterstützung: Bei vielen Spielen gibt es jemanden mit der Aufgabe, die Bälle aus dem „Aus“ zurück ins Spiel zu werfen. Im Leben wird es dir manchmal passieren, dass du deinen „Ball“ zu hart triffst oder zu hoch wirfst. Keine Sorge, es wird immer jemanden geben, der ihn wieder aufhebt und zurück zu dir wirft, damit du weiter spielen kannst.
Gewissenhaftigkeit: Ein guter Sportler geht stets gewissenhaft mit seiner Fitness und Gesundheit um. Ein Jude ist 24 Stunden, 7 Tage die Woche jüdisch und muss sich zu jeder Zeit darüber bewusst sein, wie seine Taten sein generelles Wohlbefinden beeinflussen.
Schwerpunkt: Bei den meisten schnellen Sportarten muss man immer die Augen auf dem Ball haben, damit man ihn, egal aus welcher Richtung er kommt, zurück spielen kann. Ein abgelenkter Spieler kann eine Belastung für sein Team darstellen. Wir wissen nie, aus welcher Richtung die Chancen des Lebens auf uns zukommen. Wir müssen zu jeder Zeit in Alarmbereitschaft und konzentriert sein.
Risiko eingehen: Beim Basketball kannst du den Ball voran bewegen, solange du ihn dribbelst. Während du dribbelst, setzt du dich der Gefahr aus, den Ball schnell zu verlieren. Trotzdem musst du dieses Risiko eingehen, um dem Korb näher zu kommen. Wichtige Schritte im Leben sind häufig mit einem Risiko verbunden. Sei nicht zu ängstlich, diese einzugehen!
Hoch zielen: Wenn du im Tennis aufschlägst, musst du den Ball hoch werfen, um ihn korrekt zu treffen. Um im Leben Erfolg zu haben, musst du oft sehr hoch zielen. Am Ende lohnt es sich.
Eigendynamik: Beim Tauziehen müssen die Teams die ganze Zeit ziehen. Das Verlierer-Team ist oft die Mannschaft, die führte und dabei dachte, sie könne sich den Luxus erlauben, etwas nachzulassen. Lass nie die wichtigen Dinge los. Höre nicht auf zu ziehen!
Loyalität: Loyale Fans einer Mannschaft stehen zu ihrem Team, egal was kommt. Es ist leicht, Fan zu sein, wenn das Team gewinnt und beliebt ist. Schwieriger wird es, wenn die Mannschaft verliert. Es ist nicht einfach, immer für das einzustehen, von dem du weißt, dass es richtig ist- insbesondere wenn es nicht gerade beliebt ist. Gib nicht auf. Dein Team wird am Ende gewinnen.
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