Denken sie gelegentlich auch: „Es gibt so viele von uns! Oh Mann, ich bin bloß ein weiteres Stück Gepäck in einer langen Reihe, das darauf wartet, herum geschoben zu werden“? Haben sie Momente der Selbstkritik („Ich bin ein dicker roter Koffer“) oder des Neides („Wow, das ist aber gut aussehender blauer Rollkoffer da drüben…er hat es in die Business Class geschafft…“)? Haben sie Angst, wenn sie eingecheckt werden und allein den dunklen Tunnel entlang, ins Ungewisse, gleiten müssen?
Fühlen sie sich misshandelt, wenn sie durch die Sicherheitskontrolle gehen müssen, geöffnet und von völlig Fremden durchwühlt werden?
Fühlen sie sich am Ende der Reise erleichtert, wenn sie auf einem Karren zum Taxi gefahren werden und sich dann gemütlich in den Kofferraum kuscheln?
Machen sie sich darüber Gedanken, was in sie eingepackt wird?
Manchmal fühle ich mich wie ein Gepäckstück: auf einem Karussell sitzend, wieder mal nach einem langen Flug angekommen. Von hier nach da geschoben, an einem Ort ankommen, nur um dann gleich wieder auf die nächste Reise zu gehen, wieder ankommen, und durch eine weitere Gepäckausgabe rollend.
Allerdings ist mein äußeres Ich, so wie bei einem Gepäckstück, fast nebensächlich – ein Bonus, wenn man attraktiv und hübsch ist, aber nicht lebenswichtig. Das Innere, das was in dem Paket ist, ist das, was wirklich zählt.
Bin ich gut eingepackt?
Sorgfalt beim ausschlaggebenden Packen – säubern, falten und mit Liebe und Sorgfalt zurechtlegen. Man muss genau überlegen, was mitgenommen werden muss und was nicht. Man muss die wertvollen, zerbrechlichen Dinge schützen. Man darf nicht zu viele unnötige „Extras“ mitnehmen, die belasten und zu Übergepäck führen, das dann wiederum unliebsamen bürokratischen Ärger nach sich ziehen würde.
Was in mich hinein gepackt wird, ist das, was ich bin, wenn ich später im Laufe der Reise ankomme. Ist es alles gut? Wird es an seinem Platz bleiben? Oder wird es während der Reise verknautscht sein? Wenn ja, wird es trotzdem überleben?
Und die Sicherheitskontrollen? Sie sind ein imperativer Teil des Prozesses, der dafür sorgt, dass alles, was drin ist, in Sicherheit und am richtigen Platz ist. Selbstverständlich darf nur autorisiertes Personal die Kontrollen durchführen.
Es gibt Zeiten, da weiß ich, dass ich ein Gepäckstück bin, das auf einem Karussell sitzt.
Das lange Karussell ist die Zeit, sie bewegt sich, ob wir es mögen oder nicht, oder ob wir bereit sind oder nicht. Es ist nicht gut, herunter zu fallen oder zurück zu bleiben.
Und da ist (fast) immer jemand, der (un)geduldig am anderen Ende auf uns wartet, der hofft, dass wir in Sicherheit sind. Wie glücklich ist der Reisende, wenn seine Sachen ankommen – komplett, intakt und pünktlich! Ja, ich bin nur ein weiteres Stück unter zahllosen anderen. Aber ich habe die Fähigkeit, einen Unterschied zu bewirken – bei den Menschen, denen ich begegne, und in dem Leben, das ich führen möchte. Ich gehöre zu jemandem. Leute warten auf meine Ankunft.
Wie gut es doch ist, sich entlang einer sicheren und strukturierten Linie zu bewegen! Es mag Zeiten geben, in denen ich allein gelassen werde, wo mir Unabhängigkeit gegeben wird, und wo ich gezwungen bin, für mich selbst zu sorgen. Aber ich wurde am richtigen Schalter eingecheckt, richtig geführt und in die richtige Richtung geschickt.
Ich bin auf einer langen Reise. An manchen Orten fühle ich mich zu Hause. Manchmal fühle ich mich heimatlos und verloren, ich fühle mich deplatziert, und frage mich, wo ich wohl enden werde. Aber G-tt hat mich gut eingepackt: mit Moral, mit Werten und den Lehren, die ich am meisten benötige. Er hat mich persönlich eingecheckt. Er sucht mich auch, wenn ich ins falsche Flugzeug eingestiegen bin und kümmert sich darum, dass ich wieder auf die richtige Fährte komme.
Manche Aspekte meiner Reise liegen nicht in meiner Hand. Faule Gepäckträger, Stromausfälle, verspätete Flüge. Ich erlebe Unterbrechungen und Turbulenzen. Aber das wichtige ist, dass ich ein gut gemachtes Gepäckstück bin – ich falle während des Transits nicht auseinander.
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