Lieber Leser,

Als der große Rabbi und bedeutende Lehrer Menachem Mendel von Lubawitsch (der "Zemach Zedek") noch ein kleiner Junge war, lernte er einmal im Cheder (das ist die Kinder-Jeschiwa), dass die 17 Jahre, die unser Stammvater Jakob in Ägypten verbrachte, die besten seines Lebens waren. Diese Erläuterung basierte auf einer rabbinischen Auslegung der Anfangsworte der dieswöchentlichen Sidra: "Und Jakob lebte im Lande Ägypten 17 Jahre".

Vom Cheder nach Hause zurückgekehrt, fragte er seinen Großvater, Rabbi Schneur Salman von Liadi (den Begründer des Chabad-Lubawitsch-Chassidismus): "Kann es denn möglich sein, dass Jakob, der doch der auserwählte der Patriarchen – genannt wurde, seine 17 besten Jahre in dem degenerierten Lande Ägypten verlebte – dem Abschaum der Erde?" Sein Großvater erwiderte: "Bevor Jakob seine Reise nach Ägypten antrat, sandte er seinen Sohn Jehuda voraus, um eine Jeschiwa (Tora-Akademie) zu gründen, damit seine Söhne in die Lage versetzt wurden, dort die Tora zu lernen. Wenn immer man die Tora studiert, nähert man sich G-tt, und somit war Jakobs Leben auch in Ägypten inhaltsvoll, 'lebendig' und lohnenswert." (Dies ist eine Auslegung des Wortes "Goschen" im hebräischen Text.)

Chasak, chasak wenischasek!

Schabbat Schalom

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