Die Revolution des Jüdischen Stolzes
Unser Vokabular hat sich geändert.
In jüdischen Gemeinden ist „Mizwa” heutzutage ein Gebrauchswort; Tefillin sind keine seltsamen, exotischen Paraphernalia für den Barmizwa-Jungen – es sind bekannte Gebrauchsgegenstände. Schabbat-Lichter sind nicht mehr „etwas, was die Großmutter an Freitagabenden anzündete” – sondern das Schabbat-Lichteranzünden ist eine allgemein übliche Aktivität geworden; Sukkot mit Blätterdächern? – Selbst „Juppie” Vorstädtler bauen sie, und jeder kennt sie.
Es war nicht immer so.
Für unzählige Personen war diese Mizwa-auf-der-Strasse der erste Schritt auf dem Weg zu einer intensiveren Identifikation mit dem JudentumNur vor einigen wenigen Jahrzehnten waren Mizwot und Feiertage die Privatangelegenheit einiger weniger. Dann kamen die „Mizwa-Kampagnen”, und Lubawitsch ging wortwörtlich auf die Straßen. „Haben Sie heute schon Tefillin angelegt?” „Kann ich Ihnen Schabbat-Kerzen anbieten?” „Kann ich Sie zu Vorträgen zum Judentum einladen?” Auf der Wall Street in New York, in London’s Picadilly Circus, und in Tel Aviv’s Dizengoff Square kamen jüdischer Stolz und jüdische Grundsätze wieder zum Vorschein.
Was war die Folge? Ein Wort bringt alles auf einen Nenner: Revolution. Eine immerblühende Renaissance des Glaubens und ein Wiederaufleben des Interesses am traditionellen Judentum begannen. Für unzählige Einzelpersonen und Familien war diese Mizwa-auf-der-Strasse der erste Schritt auf dem Weg zu einer intensiveren Identifikation mit dem Judentum, Jüdischsein, jüdischer Erziehung und Bildung, sowie jüdischer Praxis.
Um nur einige wenige beim Namen zu nennen:
Tefillin: Es ist dem Menschen nur allzu bekannt: Das Herz und der Geist kämpfen miteinander. Wo der Geist ineffektiv ist, wo die Gefühle uneingeschränkt dominieren, da beginnt eine Tragödie. Deshalb werden die Kopf-Tefillin am Kopf, dem Sitz des Intellekts, und die Hand-Tefillin am linken Arm, gegenüber dem Herzen, angelegt. Das bedeutet, dass der Geist und das Herz G-tt dienen, und dass die Hand und der Arm als Instrumente des Geistes und des Herzens kontrolliert werden.
Außerdem haben unsere Weisen gesagt, dass das Tragen der Tefillin den Feinden unseres Volkes Angst einjagt. Kurz vor Ausbruch des Sechs-Tage-Krieges im Juni 1967 begann der Rebbe seine beispiellose Tefillin-Kampagne. Der berühmteste „Außenposten” dieser Kampagne ist an der Westlichen Mauer, dem Kotel, in Jerusalem, wo mehrere Millionen Besucher seitdem diese fundamenale Mizwa praktiziert haben.
Mesusa: Tagtäglich sagen Juden im Schma Jisrael-Gebet den Vers, in dem das Gebot über Mesusa steht: „Und Ihr sollt sie auf die Türpfosten Eurer Häuser schreiben und auf Eure Tore.“ Im Tora-Gesetzeskodex steht geschrieben: „Ein menschlicher König sitzt drinnen und seine Diener beschützen ihn gegenüber der Außenwelt, aber Ihr schlaft in Euren Betten und der Heilige, Gesegnet sei Er – Er beschützt Euch (d.h. durch die Mesusa auf Euren Türpfosten) gegenüber der Außenwelt“.
1974 startete der Rebbe eine weltweite Mesusa-Kampagne, die ein globales Wiederaufleben des Mesusa-Gebrauchs anregte. Seitdem sind Zehntausende vergilbte und unbrauchbare Mesusot entdeckt und ersetzt worden. Mehrere Hunderdtausende neue Mesusot sind seitdem an jüdischen Häusern angebracht worden.
Koscher: Im Sommer 1975 ging der Rebbe im Lubawitsch Hauptquartier die Probleme an, die durch fehlendes Koscherhalten erzeugt wurden. Seine Ansprache wurde per simultaner Telefonübertragung rund um den Erdball ausgestrahlt. Er rief die jüdischen Familien dazu auf, zur gewissenhaften Einhaltung der „Koschergesetze” zurückzukehren. Er sprach vornehmlich die Frau an, die der dominante Einflussfaktor beim koscheren Haushalten ist und die daher die Hauptverantwortung dafür trägt, diese lebenswichtige Mizwa zu implementieren.
Der Rebbe bot allen eine 50%ige Kostenerstattung an, um das Umwandeln zur koscheren Küche zu unterstützen. Chabad-Gesandte begannen dann, diese Kampagne aktiv in Angriff zu nehmen. Heutzutage gibt es Zehntausende Häuser auf der ganzen Welt, die koscher geworden sind.
Diskutieren Sie mit