1. Dem Sangmeister, auf den Schoschanim, von David.
2. Rette mich, Gott, denn das Wasser dringt mir bis in die Seele.
3. Ich versinke im Schlamm der Tiefe, ohne festen Halt, gerate in tiefes Wasser, und der Wirbel zieht mich mit.
4. Vom Rufen werde ich müde, meine Kehle ist heiser, meine Augen verzehren sich, während ich auf meinen Gott warte.
5. Zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf sind jene, die mich grundlos hassen; mächtig sind jene geworden, die mich verderben wollen. Was ich nicht gestohlen habe, gebe ich dann zurück.

Tehillim Ohel Josef Jizchak (Verlag "Jüdisches" e.V.)

Diese deutsche Ausgabe wird, so hoffen wir, eine wachsende Zahl von Lesern ermutigen, sich mit dem Buch der Tehillim zu befassen und mit Hilfe von König Davids Psalmen Segen und Vergebung von Oben herabzubringen.

6. Gott, Du kennst meine Missetaten, und meine Vergehen sind vor Dir nicht verborgen.
7. Lass nicht jene, die auf Dich hoffen, mein Herr, Ewiger der Heerscharen, durch mich beschämt werden. Diejenigen, die Dich suchen, mögen nicht enttäuscht werden, Gott Israels.
8. Denn um Deinetwillen habe ich Demütigung ertragen, deckte Schmach mein Angesicht.
9. Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein Fremder den Söhnen meiner Mutter.
10. Denn der Eifer um Dein Haus zehrt mich auf, und die Lästerungen Deiner Lästerer sind auf mich gefallen.
11. Und ich habe geweint, und meine Seele hat gefastet, und es war eine Schmach für mich.
12. Und ich machte das Sackleinen zu meinem Gewand und wurde ein Gleichnis für sie.
13. Von mir sprechen die, die im Tor sitzen, und die Lieder der Zecher.
14. Ich aber richte mein Gebet an Dich, Ewiger, zur rechten Zeit, Gott, in Deiner großen Güte antworte mir mit der Wahrheit Deiner Hilfe!
15. Rette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke; damit ich vor meinen Hassern und aus den Tiefen des Wassers gerettet werde.
16. Dass nicht der Wirbel mich mitreiße, noch das tiefe Wasser mich verschlinge und auch nicht der Brunnen über mir seinen Mund verschließe.
17. Antworte mir, Ewiger, denn Deine Güte ist gut, in Deinem großen Erbarmen wende Dich mir zu.
18. Und verbirg nicht Dein Angesicht vor Deinem Diener, denn ich bin in Not; antworte mir schnell!
19. Sei meiner Seele nahe und befreie sie, um meiner Feinde willen errette mich.
20. Du kennst meine Schmach und meine Schande und meinen Schimpf, und all meine Bedränger sind Dir gewärtig.
21. Die Schmach hat mir mein Herz gebrochen, und ich bin krank, und ich hoffe auf Trost, aber da ist nichts, und auf Tröster, habe sie aber nicht gefunden.
22. Sie gaben Galle in mein Essen und Essig in mein Getränk.
23. Möge ihr Tisch eine Falle vor ihnen werden und den Unbekümmerten eine Schlinge!
24. Mögen ihre Augen finster werden, dass sie nicht sehen können, und ihre Lenden immer wanken.
25. Gieß’ Deinen Zorn über sie aus, und möge Deine Zornesglut sie treffen.
26. Möge ihr Palast verödet sein, in ihren Zelten keine Bewohner,
27. denn sie verfolgen den, den Du geschlagen hast, und vom Schmerz Deiner Verwundeten sprechen sie.
28. Unheil kommt zu Unheil, lass sie nicht in Deine Gerechtigkeit ein.
29. Mögen sie aus dem Buch des Lebens getilgt werden, noch eingeschrieben werden mit den Gerechten.
30. Ich aber bin arm und habe Schmerzen; Deine Hilfe, Ewiger, wird mich hoch stellen.
31. Den Namen Gottes will ich mit meinem Lied lobpreisen, und mit Dank will ich Ihn rühmen.
32. Das wird dem Ewigen besser gefallen als ein Ochse mit Hörnern und Hufen [als Opfer].
33. Die Gebeugten sehen es, freuen werden sich, die Gott suchen, und ihr Herz wird belebt.
34. Denn der Ewige hört die Armen, und Seine Gefangenen verachtet Er nicht.
35. Ihn preisen die Himmel und die Erde und die Meere und alles, was darin ist.
36. Denn Gott rettet Zion und baut Judas Städte, dass man darin wohne und es besitze.
37. Und die Nachkommen Seiner Diener erben es, und die Seinen Namen lieben, wohnen darin.