Wenn Sie zum ersten Mal eine Wüste betreten, erkennen Sie sie an dem, was ihr fehlt: Bäume und Gras. Sie sehen nur Steine und Sand. Das finden viele Menschen so öde und fremd, dass sie die Wüste schnell mit Grün überziehen – wie das Amazonasgebiet. Später merken sie, dass die Wüste in Wirklichkeit das Fehlen von Lärm und Ablenkung bedeutet. Wenn niemand uns ablenkt, spüren wir etwas, von dem wir bisher nichts wussten. Dann lieben wir die Wüste.
Auch G-tt liebt die Wüste, die Weite und Leere, in der nichts seine Aufmerksamkeit beansprucht. Kein Wasser, keine Pflanzen, keine Landwirtschaft, keine Menschen, die sich plagen, um etwas zu erreichen. Nur er. Es gefällt ihm, wenn Menschen die Wüste mögen – die Wüste in ihnen selbst – und begreifen, dass keine ihrer Leistungen und Mühen groß genug ist, um G-ttes Größe zu schmälern.
Er liebte die Wüste so sehr, dass er dort heiraten wollte. Und er wollte, dass seine Braut „mir in die Wüste folgt, in ein Land, wo nichts wächst.“ Also heiratete das Volk Israel in der Wüste Sinai. Ein Dokument aus 600.000 Worten beweist es. Die Juden lieben dieses Dokument. „Wir haben es am Sinai bekommen“, sagen sie, denn sie lieben auch den Ort, an dem sie es bekamen.
Jetzt lebt das jüdische Volk wieder in der Wüste, zumindest ein Teil von ihm. Im meinem Fall beim Coachella Open-Air-Festival (in der Wüste von Süd-Kalifornien). Heute sehen wir etwas mehr in der Wüste. Sie ist voller Wasser, aber dass Wasser ist unten, und wir müssen es heraufholen. Auch in der Wüste können wir jetzt etwas leisten. Und sie ist immer noch groß, schön und ehrfurchtgebietend.
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