Haben Sie an Ihrem Kühlschrank mit Magneten von unterschiedlicher Form und Größe Zettel befestigt, oder befinden sich darin glänzende Plastikbuchstaben, von kleinen Magneten festgehalten? In den USA gibt es sogar dünne, bunte magnetische Werbeprospekte. Auch in der Medizin werden Magnete verwendet, zum Beispiel in der Kernspinresonanztomografie.
Magnete machen es möglich, dass Schwebebahnen auf speziellen Schienen bis zu 475 km/h fahren. Und natürlich spielen und experimentieren Kinder jeden Alters gerne mit Magneten.
Magnetismus ist eine Kraft, die bestimmte Substanzen anzieht oder abstößt. Jedes Objekt mit solchen Eigenschaften ist ein Magnet.
Ein weiser Mann, der in der jüdischen Gemeindearbeit tätig ist, sagte einmal: „Das Judentum ist wie eine Magnetkraft in unserem Leben. Entweder es zieht uns an, oder es stößt uns ab. Und wie ein Magnet brauchen wir uns nur umzudrehen, damit wir nicht mehr abgestoßen, sondern angezogen werden.“
Heutzutage ist das Judentum für manche Juden attraktiv, für andere nicht. Diese beiden Gegensätze finden wir überall. Manchmal empfinden selbst die engagiertesten Juden Abneigung, und entfremdete Juden sehnen sich plötzlich nach dem Judentum.
Magnete haben zwei Pole, den Nordpol und den Südpol. Dort ist ihre Kraft am stärksten. Was braucht ein Gegenstand, damit er sich umdrehen kann? Er braucht Platz; er muss zumindest zeitweilig frei von Grenzen und Hindernissen sein, um sich bewegen zu können. Und er braucht dafür Energie. Auch ein Mensch muss über seine Grenzen hinausgehen und Fesseln abstreifen, so dass er Platz hat oder sich sogar vorübergehend in der Leere befindet. Dann kann das Judentum ihn anziehen. Aber niemand braucht auf eine äußere Kraft zu warten, um sich zu bewegen. Denn in jedem Juden wohnt eine Seele, ein wahrer Teil G-ttes (so lehrt es der Chassidismus), der die Macht hat, ihn anzutreiben. Das bedeutet, dass wir nicht auf jemanden oder etwas warten müssen, damit wir vom Judentum angezogen werden. Jeder Jude, sofern er sich Raum verschafft, hat die Kraft, sich umzudrehen und für ein jüdisches Leben zu begeistern.
Es besteht allerdings ein wichtiger Unterschied zwischen dem physikalischen und dem jüdischen Magnetismus: Das Judentum hat nur einen Pol. Jüdische Gelehrte erklären, dass das jüdische Volk, die Tora und G–tt eins sind. Alle Juden sind schon aufgrund ihrer Existenz mit G–tt, der Tora und den anderen Juden verbunden. Absolut gesehen gibt es also keine Polarität im jüdischen Volk. Wir sind von Natur aus auf ewig eins.
Gewiss, wenn wir mit unserem gemeinsamen Auge den Zustand der jüdischen Nation betrachten, könnten wir an diesen Aussagen zweifeln. Trotzdem ändert das nichts daran, dass das jüdische Volk im Grunde eins ist.
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