G-tt befahl dem jüdischen Volk: "Ein ewiges Feuer soll auf dem Altar brennen; es soll nicht verlöschen."

Das Feuer auf dem Misbeach (dem Altar), auf dem die Opfer dargebracht wurden, sollte stets am Brennen sein. Im Beit HaMikdasch (im Tempel) gab es eine spezielle Kammer, in der ständig Kohlen am Glühen gehalten wurden, damit das Feuer auf dem Misbeach sofort wieder entfacht werden konnte, wann immer es auszugehen drohte. Diese Mitzwa hat auch heute eine ganz besondere Bedeutung, da wir jeden Moment auf die Errichtung des Dritten Tempels warten.

Als G-tt das jüdische Volk damit beauftragte, den Mischkan zu errichten, sprach Er: "Und Ich werde in ihnen weilen." Sollte es nicht vielmehr heißen, "und Ich werde in ihm (dem Mischkan) weilen?" G-tt sagte "in ihnen", um uns wissen zu lassen, dass jeder einzelne Jude ein kleiner Mischkan für sich ist. Jeder Jude soll deswegen ständig das Feuer der Liebe für G-tt in sich tragen, so wie das Feuer auf dem Altar ständig brennen sollte.

Von unseren Weisen im Talmud erfahren wir indes mehr Einzelheiten über diese Mitzwa: Das Feuer auf dem Altar wurde selbst am Schabbat am Brennen gehalten, ja sogar dann, wenn wir "B'Tumah", d. h. spirituell unrein, waren.

In gleicher Weise sollen wir als Juden stets eine tiefe Liebe zu G-tt empfinden, ganz gleich, ob wir uns auf der Stufe von Schabbat oder in einem Zustand von Unreinheit befinden.

Was eigentlich ist mit "auf der Stufe von Schabbat" gemeint?

An Schabbat wünschen wir einander Schabbat Schalom. Das Hebräische Wort Schalom entstammt der Wortwurzel Schalem, was soviel wie "vollständig" oder "ganz" bedeutet. Am Schabbat fühlen wir uns vollständig. Wir ruhen uns aus und sorgen uns nicht um unsere wochentäglichen Angelegenheiten, als ob diese ganz und gar erledigt wären.

Am Schabbat erhalten wir ebenfalls eine zusätzliche Schabbat-Seele, die uns dabei hilft, besser zu beten, besser zu lernen sowie die Heiligkeit G-ttes besser zu verstehen. Deshalb mag ein Jude sich auf der Stufe von Schabbat vielleicht auch nur auf sein Lernen sowie auf seinen Verstand konzentrieren und seine Gefühle dabei außer Acht lassen. Deswegen erinnert Gott uns an das "ewige Feuer, welches auch am Schabbat brennen soll." Denn die brennende Liebe für G-tt soll in unseren Herzen nie zur Ruhe kommen.

Unsere Weisen ergänzen, "auch wenn wir B'Tumah, d. h. spirituell unrein sind." Selbst wenn ein Jude sich in einem Zustand von Unreinheit befindet, so soll er tief in seinem Herzen graben und die Liebe für G-tt zu Tage fördern, die stets in seinem Herzen verborgen ist.

(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Likutei Sichot, Band 1, Paraschat Zaw)