Paraschat Ki Tisa beginnt mit der Mitzwa vom Machzit Haschekel. G-tt gibt Mosche Rabeinu den Auftrag, eine Volkszählung durchzuführen. Doch anstatt einfach die Menschen zu zählen, sollte jeder einzelne Jude einen halben Silberschekel abgeben. Indem er daraufhin die halben Schekel zählt, würde Mosche Rabeinu sodann die Anzahl der Gemeindemitglieder kennen.

Als die Menschen nun ihre Machzit Haschekel Abgabe brachten, häufte sich eine beträchtliche Menge Silbermünzen an. Doch was geschah eigentlich mit dem ganzen Silber? Es wurde für die Adanim im Mischkan verwendet. Die Adanim waren silberne Sockel, die als Basis für die Holzplanken dienten, welche wiederum die Wände des Mischkan (Stiftzelt) bildeten.

Die Mitzwa der Halbschekelabgabe lehrt uns vor allem Ahavat Israel, d. h. Nächstenliebe. Jeder einzelne Jude brachte exakt einen halben Schekel - nicht mehr und nicht weniger. Die Mitzwa erinnert uns somit daran, dass wir einander brauchen und dass stets zwei Hälften nötig sind, um ein Ganzes zu bilden. Der halbe Schekel, den jeder Jude brachte, war nicht vollständig ohne den halben Schekel eines anderen Juden. Die halben Silberschekel waren schließlich dazu bestimmt, als Basis für den Mischkan zu dienen, um uns zu zeigen, dass Nächstenliebe die Basis für unser gemeinschaftliches Zusammenleben ist.

Nach der Mitzwa des Machzit Haschekel, berichtet die Tora vom Kijor Hanechoschet, einem großen Wasserbehälter aus Kupfer, der im Mischkan stand. Jeden Morgen wuschen sich die Priester ihre Hände und Füße mit dem Wasser aus diesem Behälter, bevor sie den Opferdienst im Mischkan verrichteten.

Kupfer ist ein einfaches, unedles Metall. Und obwohl wir es polieren und auf Hochglanz bringen können, wird es dennoch nicht wie Gold zur Herstellung von kostbarem Schmuck oder wie Silber zur Prägung von wertvollen Münzen verwendet. Es ist selbst nicht so wertvoll wie Nickel. Kupfer ist mit den am wenigsten wertvollen Münzen, wie den Cent oder den Pfennig, vergleichbar.

Die Adanim bestanden also aus Silber und viele andere Teile des Mischkan waren sogar aus Gold gefertigt. Doch warum bestand der Wasserbehälter für die Kohanim nur aus einfachem Kupfer? Weil G-tt möchte, dass wir alles in dieser Welt für heilige Zwecke verwenden. Wenn im Mischkan nur Gold und Silber Verwendung gefunden hätten, würden wir vielleicht denken, dass weniger edle und wertvolle Materialien nicht heilig sein können. Mit der Anweisung, den Wasserbehälter aus dem weniger wertvollen Metall Kupfer herzustellen, erinnert G-tt uns schließlich daran, dass jedes Material heiligen Zwecken dienen kann.

Und dieser kupferne Wasserbehälter war das Gerät im Mischkan, welches die Priester tagtäglich zuerst benutzten. Dies soll uns lehren, dass wir alles in dieser Welt in einer heiligen Weise nutzen können und sollen.

(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Likutei Sichot, Band VI, Paraschat Teruma)