Wahl des Datums
Einer der besonderen Aspekte des jüdischen Kalenders ist seine Vielfalt. Jede Zeit hat seine eigene und spezielle Energie. Freudigen Tagen folgen Trauertage; ernsten Tagen festliche Tage. Trotz seiner vielen besonderen Tagen und Wochen gleicht kein Tag dem anderen. Jeder ist auf seine Art einzigartig.
Viele Tage des jüdischen Kalenders sind heiratsuntauglich. Aus verschiedenen Gründen sind gewisse Tage gänzlich ausgeschlossen für das Heiraten. Trauertage z.B. sind aus verständlichen Gründen für freudige Anlässe wie Hochzeiten nicht geeignet. Auch Schabbat und biblische Feiertage, an denen Transaktionen verboten sind, wie z.B. der "Kauf" der Frau mit dem Ring, durch den das Paar ein Ehepaar wird, sind für die Hochzeit ausgeschlossen. Weitere Tage erfordern besondere Konzentration, welche durch eine Hochzeit gestört werden würde.
Man kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, den richtigen Tag für seine Hochzeit zu findenMan kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, den richtigen Tag für seine Hochzeit zu finden. Unter der Chuppa erhält das neu vermählte Paar die höchsten und bedeutendsten Segen, welche sich auf das gesamte Eheleben und die neuen Generationen, die aus dieser heiligen Vereinigung hervorgehen, auswirken. Diese wichtigen und bedeutungsvollen Segen wollen jedoch am richtigen Tag gesagt werden.
Klicken Sie hier um herauszufinden, welche Daten sich zum Heiraten eignen.
Ein weiterer Faktor, der bei der Wahl eines Datums eine Rolle spielt, ist der Menstruationszirkel der Braut, da im Idealfall die Hochzeit in einer Zeit stattfinden, in der die Heirat gänzlich vollzogen werden kann. Die Lehrerin für Familienreinheit der Braut kann bei der Wahl eines Datums behilflich sein und sie beraten, die Periode evtl. medizinisch zu steuern.
Ungeachtet aller spirituellen Aspekte empfiehlt es sich, die Hochzeit so bald wie das jüdische Gesetz es erlaubt, stattfinden zu lassen. Braut und Bräutigam teilen eine gemeinsame Seele, die seit ihrer Trennung vor der Geburt in zwei Seelenteile sehnsüchtig darauf wartet, mit der Heirat wieder zusammenzufinden. Jetzt, nachdem die Suche nach dem zweiten Seelenteil endlich erfolgreich abgeschlossen wurde, sollte die Wiedervereinigung nicht unnötig aufgeschoben werden.
Auch aus rein praktischen Gründen sollte die Hochzeit baldmöglichst stattfinden. Die Verlobungszeit ist eine emotional angespannte Zeit für das Paar und eine lange Verlobungszeit bietet nur unnötige Versuchungen für das Paar, welches sich zum Ziel gesetzt hat, alle Intimitäten für nach die Hochzeit aufzubewahren.
Vorbereitung für die Zeremonie
Bei einer Hochzeit wird die Wiedervereinigung zweier getrennter Seelenteile gefeiert. Eine spirituell erhebende Zeremonie und ein Empfang sollen diesem spirituellem Anlass gerecht werden. In bescheidenem Rahmen mit fröhlichem Gesang, Tanz und vielleicht ein paar inspirierenden Worten wird die Hochzeit zu einem wahrem Genuss für die Seele. Der jüdischen Tradition nach sind bombastischen Hochzeiten mit allem unnötigen Luxus nur abzuraten.
In vergangenen Zeiten gab es in vielen jüdischen Gemeinden offizielle Beschränkungen für Hochzeitsausgaben und Gästelisten. Heutzutage liegen solche Beschränkungen in der Verantwortung derjenigen, die die Hochzeit planen.
Extravagante Hochzeiten können sich auf die ganze Gemeinde negativ auswirkenSolche extravaganten Angelegenheiten können sich auf die ganze Gemeinde negativ auswirken. Andere, u.a. solche, denen die finanziellen Mittel dazu fehlen, fühlen sich von diesem neuen "Standard" unter Druck gesetzt und fühlen sich dazu gezwungen, Schulden aufzunehmen, um diesem Standard gerecht zu werden.
Abgesehen vom Essen, den Blumen, Musikern und anderen notwendigen Dingen, bedarf eine jüdische Hochzeit gewisse religiöse Gegenstände. Klicken Sie hier, um eine detaillierte Checkliste für eine jüdische Hochzeit zu finden.
Es ist Brauch, dass Braut und Bräutigam zur Hochzeit neue Kleider tragen - ein neuer Anfang bedarf neuer Garderobe ...
Wahl der Ehrungen
Es gibt verschiedene Bräuche in Bezug auf die Wahl des Rabbiners. In manchen Gemeinden wählt die Familie der Frau den Rabbiner für die Hochzeit, in anderen die Familie des Mannes. Nur eine Sache muss dabei berücksichtigt werden: in Orten, wo es einen anerkannten, amtierenden Rabbiner gibt, werden alle Hochzeiten von diesem Rabbiner vollzogen, es sei denn, dieser Rabbiner übergibt die Ehre einem anderen Rabbiner. Die Wahl des Rabbiners sollte möglichst bald getroffen werden, da eventuelle Dokumente, wie die Bescheinigung der Jüdischkeit und der Beweis, nicht bereits verheiratet zu sein, geprüft werden müssen.1 Klicken Sie hier, um einen amtierenden Rabbiner in Ihrer Nähe zu finden.
Im Verlauf der Hochzeit bieten sich viele Möglichkeiten, Familienmitgliedern und guten Freunden Ehre zu erweisen und sie in die Zeremonie zu integrieren. Diese Kibudim (Ehrungen) sind die Vortragung der Segenssprüche unter der Chuppa und am Ende der Festmahlzeit, sowie das Vortragen des Heiratsvertrags, etc. Diese Ehrungen werden normalerweise gleichmäßig auf beide Familien verteilt. Die Liste der Ehrungen solle direkt vor der Chuppa nochmals aktualisiert werden und außerdem "Ersatzmänner" enthalten, für den Fall, ein Honorar verspätet sich oder kommt überhaupt nicht. Klicken Sie hier, um eine detaillierte Liste aller Kibudim zu finden.
Im Verlauf der Hochzeit bieten sich viele Möglichkeiten, Familienmitgliedern und guten Freunden Ehre zu erweisen und sie in die Zeremonie zu integrierenAuch für nicht-jüdische Gäste bieten sich Möglichkeiten der Ehrung, wie z.B. das Halten der Chuppa Pfosten und das Legen des Glases unter den Fuß des Bräutigams.
Ein Leiter, der unter der Chuppa steht und die Ehrungen ausruft, sollte im Voraus ausgewählt werden. Dieser Leiter sollte mit dem Geschehen vertraut sein und eine Liste der Ehrungen (mit möglichen Alternativen) besitzen.
Diejenigen, die für den rechtlichen Aspekt der Hochzeit die entscheidende Rolle spielen, sind die Zeugen. Sie bewirken sozusagen die Ehe. Für die Wahl der Zeugen gibt es gewisse Richtlinien. Klicken Sie hier, um sich mit diesen Richtlinien vertraut zu machen.
Braut und Bräutigam werden von zwei verheirateten Paaren zur Chuppa geführt. Im Idealfall sind das die jeweiligen Eltern. Falls aus irgendeinem Grund die Eltern diese Funktion nicht ausüben können, kann ein anderes Paar damit geehrt werden. Klicken Sie hier, um herauszufinden, wer für das Begleiten zur Chuppa in Frage kommt.
In der Woche nach der Hochzeit werden üblicherweise feierliche Abendessen, sogenannte Schewa Brachot, zu Ehren des neuen Paars veranstaltet. Unter der Neuvermählten Abteilung finden Sie weitere Information zu diesem Thema. Gastgeber für die Schewa Brachot sollten sich in der Verlobungszeit anmelden.
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