Als König David noch ein Junge war, hütete er die Schafe seines Vaters. Jeden Tag führte er seine Herde weit in die Wüste hinein, damit sie nicht von den Weiden anderer Leute fraß.

David passte gut auf die Schafe und Ziegen auf. Er sah, dass die großen, starken Tiere die schwächeren beiseite drängten und das beste Gras selbst fraßen. Den Schwächeren blieb nur das zähe Gras und Unkraut, das sie kaum kauen konnten.

“Es ist nicht recht”, dachte David, “dass die Stärkeren das beste Gras bekommen. Sie haben kräftigere Zähne und können auch zähe Stängel fressen und den Schwächeren das zarte Gras überlassen.”

Also beschloss er, etwas zu unternehmen. Er baute drei Gehege, eines für die älteren, schwächeren Tiere, eines für die jungen und ein drittes für die großen und starken.

Jeden Morgen öffnete David zuerst das Gehege für die jungen Lämmer und Zicklein und ließ sie das weiche, saftige Gras fressen. Die Tiere freuten sich und fraßen, bis sie satt waren.

Dann brachte er sie zurück in ihr Gehege und ließ die alten, schwachen Tiere weiden. Das Gras, das noch übrig war, konnten sie mit ihren Zähnen noch kauen, und darum wurden auch sie satt.

Jetzt waren nur noch die zähen Stängel und Wurzeln übrig. Doch die starken Schafe und Ziegen hatten damit keine Mühe und konnten sich ebenfalls satt fressen.

So fand jede Gruppe das Futter, das für sie am besten war, und die ganze Herde war satt und gesund.

Als Haschem das sah, sagte er: “Wer so klug für seine Tiere sorgt, ist auch ein guter Hirte für meine Schafe. Darum soll er Israel hüten!”