Eines Tages saß David, der damals noch nicht über Israel herrschte, in seinem Garten und schaute zu, wie eine Wespe eine Spinne fraß.
“Herr der Welt!” sagte er voller Staunen. “Welchem Zweck dienen diese beiden Kreaturen? Die Wespe macht keinen Honig, sondern stiehlt ihn der Biene. Gewiss, die Spinne macht ein kunstvolles Netz, aber was hat der Mensch davon? Er kann kein Tuch daraus weben!”
Haschem antwortete: “David, spottest du etwa über meine Schöpfung? Zweifelst du an meiner Weisheit? Warte ab – eines Tages werden diese beiden Kreaturen dir nützlich sein, und du wirst dafür danken, dass es sie gibt!”
Und so geschah es.
Einmal floh David vor dem Zorn König Schauls und verbarg sich in einer Höhle. Der König war ihm dicht auf den Fersen und sah die Höhle. Ein großes Spinnennetz bedeckte den Eingang der Höhle. “Da ist bestimmt niemand drin”, dachte er, “sonst hätte er das Spinnennetz zerrissen. Ich werde woanders suchen.”
So wurde David dank der Hilfe einer Spinne gerettet.
Ein andermal sah David den König mit seinem Heer lagern und beschloss, Schauls Feldflasche zu stehlen. Er wollte dem König zeigen, dass er nichts Böses plante, nicht einmal dann, wenn er die Gelegenheit hatte, Schaul zu töten. Als alle fest schliefen, schlich David sich ins Lager und zu Schauls Zelt. Abner ben Ner, der General des Königs, ein Hüne von Gestalt, schlief am Eingang. David griff über ihn hinweg und schnappte sich die Feldflasche des Königs. Auf einmal schlossen sich die Beine des Riesen, und David war wie in einem Schraubstock gefangen! Er geriet in Panik. Wenn der König ihn hier fand, würde er ihn gewiss töten lassen. David betete zu Haschem, und plötzlich flog eine Wespe ins Zelt und stach Abner ins Bein. Der wachte nicht auf, bewegte aber sein Bein, so dass David frei war. Er rannte um sein Leben. Eine Wespe hatte ihn gerettet.
Als er in Sicherheit war, betete er wieder zu Haschem und sagte: “Herr der Welt! Gepriesen seien alle deine Taten und deine Macht, denn niemand kann sich mit dir vergleichen!”
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