Die dieswöchige Sidra beginnt mit diesen Worten (Exodus 30, 11-12): "Der Ewige sprach zu Moses: 'Wenn Du die Gesamtsumme der Kinder Israel ihren Gezählten entsprechend aufnimmst, soll jeder von ihnen dem Ewigen ein Lösegeld für seine Person geben im Verlauf ihrer Zählung ...'"
So also erhielt Moses den Auftrag, die Zahl der Israeliten genau zu bestimmen; es ist ein wesentliches Merkmal unseres Volkes, dass wir von jeder einzelnen Person Notiz nehmen. Die Gesamtsumme aller Israeliten, genau bestimmt, ist deshalb eine äußerst wichtige Zahl.
Es gibt Leute, die – irrigerweise – die Einstellung der Tora zur "Gesamtsumme der Kinder Israel" nicht verstehen oder falsch beurteilen. Sie behaupten, um stark zu sein, käme es auf eine immer größer werdende Zahl an, also Quantität sei das Wichtigste. Diese Leute waren daher sehr erfreut, als vor Jahren der Staat Israel, mit seinem "Gesetz der Rückkehr und Einbürgerung", es unterließ, die Erfordernisse der Halacha (des Tora-Gesetzes) als eines der Kriteria für die Registrierung einer zum Judentum übergetretenen Person als Jude im Heiligen Lande einzubeziehen. Das führte dazu, dass ein Nicht-Jude nach eigenem Gutdünken "übertreten" konnte und daraufhin alsbald ein offizielles Identitätsdokument des Staates Israel erhielt, welches seine Nationalität und Religion als "jüdisch" angab.
Diejenigen, denen dieses Gesetz gefällt oder Zufriedenheit gibt, stehen auf dem Standpunkt, dass damit die Gesamtzahl aller Juden einen bedeutenden Zuwachs erhält, denn "es kommt ja auf die Quantität an".
Wer war es, der damals dieses ganze Furore in Bezug auf unerlaubte Übertritte auslöste? Es war ein Offizier in den israelischen Streitkräften, dessen nichtjüdische Frau nicht die Erlaubnis erhalten hatte, als Jüdin registriert zu werden. Der Offizier nahm für sich in Anspruch, die Zugehörigkeit seiner Frau (und Familie) zum Judentum sollte allein von seiner eigenen Handlung abhängen, nicht aber von der Herkunft der Frau. Er berief sich darauf, dass er für Israel auf dem Schlachtfeld gekämpft hatte; er bestand darauf, dass die rabbinischen Regeln und Bedingungen für einen Übertritt für sie peinlich seien, sie in eine unangenehme Lage bringen würden. Schließlich entschieden der Oberste Gerichtshof des Landes und die Knesset, das Wort "Halacha" als eine unumstößliche Vorbedingung für Übertritte aus dem Text des für Israel gültigen Gesetzes zu streichen.
Unter dem säkularen "Friedenkern" löste dies große Freude aus; denn es waren nunmehr allein die "jüdischen Handlungen und Taten" des Paares, die als endgültiges Kriterium für ihre Jüdischkeit angesehen worden waren. Aber ähnliche sensationelle Zeitungsüberschriften blieben aus, als nach einigen Jahren dieser gleiche Offizier und seine Frau aus Israel flohen, nachdem herausgefunden worden war, dass sie große Geldsummen bei einer Regierungsbehörde unterschlagen hatten!
Nein, die Größe und Stärke des Volkes Israel hängt nicht von seiner Quantität ab, heißt es doch schon in der Tora (Deut. 7, 7, und siehe Kommentare dazu): "... denn ihr seid das kleinste unter allen Völkern." Vielmehr ist allein die Qualität ausschlaggebend, das heißt die ureigene und wirkliche Bindung der Juden an G-tt und Seine Lehre – und diese Lehre schließt ein das G-ttliche Gesetz, auf dem die strengen Regeln der Halacha für einen Übertritt ins Judentum basieren.
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