Agenten kümmern sich um die Karriere von Schauspielern. Lobbyisten drücken Gesetze für mächtige Konzerne durch. Anwälte vertreten große Unternehmen, die verklagt worden sind. Soldaten gehorchen ihren Vorgesetzten. Und Sie haben einen Steuerberater.

Alle diese Leute tragen Verantwortung. Sie handeln für andere und haften für ihr Tun. Ein solcher “Agent” ist nach der Definition der Rabbis

  • unabhängig und übernimmt die Verantwortung für sein Handeln,
  • der Beauftragte eines anderen, der für die Folgen einstehen muß,
  • ein “Sprachrohr” seines Auftraggebers.

Das ist eine komplexe Beziehung! Und einerlei, ob Sie Flaschner sind oder Software entwickeln, Sie müssen immer an die Folgen Ihres Tuns denken, denn auch Sie sind ein Agent.


Das sagt der Wochenabschnitt Wajischlach (“und er sandte”).

Sie sind ein Gesandter G–ttes, “zu Esau” geschickt. Izchaks Söhne Jakob und Esau waren sehr verschieden. Jakob widmete sich dem Dienst für G–tt, Esau tat das nicht. Doch die Weisen sagen, Esaus Seele habe g–ttliche Funken von seinem Vater enthalten. Izchak wollte seinen Segen sogar Esau erteilen, nicht Jakob.

Das ist kein sonderbarer Gedanke für einen Vater. Wenn Sie Vater oder Mutter sind, verstehen Sie es. Wenn Ihre Tochter in der Schule und als Sportlerin Preise bekommt, während Ihr Sohn herumlungert – wer braucht Ihre Aufmerksamkeit und Ihren Segen dringender? Als Agenten der Tora haben wir den Auftrag, die Mizwot zu fördern – aber nicht bei denen, die schon heilig sind, sondern bei denen, die G–ttes Stimme nicht hören.

Wir verdienen unseren Lohn, indem wir die Welt auf G–tt vorbereiten. Und in unserem Vertrag steht, daß wir weitere Agenten anwerben dürfen, die uns unterstützen. Wenn etwas schiefgeht, dürfen wir nicht den Chef verantwortlich machen. Wir tragen die Verantwortung für unser Tun selbst. Unsere Unabhängigkeit macht uns also verwundbar.

Lesen Sie Ihren Vertrag genau. Wenn Sie ihn buchstabengetreu befolgen, brauchen Sie sich vor den Folgen Ihres Handelns nicht zu fürchten.