Lieber Leser,
zu Beginn des Neuen Jahres – möge es uns und allen Gliedern unseres Volkes Gut es bringen! – sollte jeder Jude sich die Frage stellen: Was kann ich persönlich tun, um insgesamt zur Besserung der Lage im nächsten Jahre beizutragen? Was kann ich für meinen Nebenmenschen, für mich selbst, für mein Volk und für die ganze Welt tun?
Rosch Haschana gibt hierauf die Antwort und bietet gleichzeitig die beste Gelegenheit, dieses Hochziel zu erreichen.
Thematisch im Mittelpunkt von Rosch Haschana steht unsere erneuerte Anerkennung der G-ttlichen Souveränität, indem wir G-tt zum König "krönen" und "freudig Seine Herrschaft auf uns nehmen", indem wir jubelnd und dabei unterwürfig und ehrfürchtig Seine Herrschaft verkünden und uns Seinem Willen unterwerfen.
Weil doch jeder Jude ein organischer Bestandteil des ganzen jüdischen Volkes ist, setzt diese Verkündung der G-ttlichen Souveränität vom individuellen Standpunkt her die Krönung G-ttes als "Israels König und sein Erlöser" in die Praxis um. Und unsere persönliche Bejahung der G-ttlichen Oberherrschaft, inmitten unseres ganzen Volkes, wirkt sich auf die Welt aus, in der wir leben, auf das Universum in seiner Gesamtheit, so dass dadurch unser Festtagsgebet in Erfüllung geht, wie es heißt: "Unser G-tt und G-tt unserer Väter, regiere Du über die ganze Welt".
Diese Bejahung der G-ttlichen Souveränität kommt dadurch praktisch zum Ausdruck, dass wir unser tägliches Leben in völliger Übereinstimmung mit dem Willen und den Geboten der G-ttlichen Majestät führen, wie sie uns von G-tt gegeben worden sind, "Der das Leben will" (d.h. ein wahres, wertvolles Leben), und so wie sie in der Tora – Torat Chajim – verankert sind und in ihren Mizwot.
Schabbat Schalom