Unmittelbar nach der Chuppa werden Bräutigam und Braut in einen abschließbaren Raum, den Jichud Raum, geführt, wo sie ein paar Minuten für sich alleine haben.
Nach all den öffentlichen Zeremonien ist das der erste Moment für das neuvermählte Brautpaar, wo es ein paar private Momente für sich hat: Es ist der eigentliche Grund der gesamten Zeremonie! Trotz der sie kurz nach dem Zerbrechen des Glases umringenden und feiernden Anwesenden, die ihre Liebe und Aufmerksamkeit dem Brautpaar widmen wollen, muss es für diese auch einen Moment geben, der nur für sie alleine bestimmt ist. Das ist auch eine wichtige Lehre für die Ehe: Das Paar sollte sich nie von Hektik und Verpflichtungen des Lebens verschlingen lassen. Es muss immer noch private Zeit bleiben, die sie miteinander verbringen.
Im Jichud Raum bricht das Brautpaar gewöhnlich ihr Fasten. (Traditionell fastet das Brautpaar an ihrem „privaten Jom Kippur“) Es ist ebenfalls der richtige Moment, wo Braut und Bräutigam sich gegenseitig ihre Geschenken überreichen.
Noch im Jichud Raum ist es Brauch, dass die Braut ihren Bräutigam segnet. Sie spricht: „Möge es dein Verdienst sein, ein langes Leben zu führen, und mit mir in Liebe von jetzt bis in alle Ewigkeiten zusammenzubleiben. Möge ich den Verdienst haben, mit dir für immer zu bleiben.“
Bei sefardischen Hochzeiten wartet das neuvermählte Paar traditionell bis nach dem Hochzeitsempfang am Abend mit dem Jichud Raum.
Für weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema, siehe Jichud Raum in unserem Hochzeitshandbuch.
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