Wir haben nun den letzten Schritt der Hochzeitszeremonie erreicht, die Nisu’in. Dieser Schritt geschieht ebenfalls unter der Chuppa. Jetzt folgen die Vorträge des Schewa Brachot – die „sieben Segnungen“.
Gewöhnlich werden Freunde und Verwandte mit dem Sprechen der Segenssprüche geehrt. Die für die Segenssprüche ausgewählten Personen nähern sich und stehen unterhalb der Chuppa, wenn Sie ihren Segensspruch sprechen. Dabei halten sie den Becher mit Wein.
Der erste Segen ist der Segensspruch über den Wein und die verbleibenden sechs sind vermählungsrelevante Segenssprüche, welche spezielle Segen für das neuvermählte Paar beinhalten. Anschließend trinken Bräutigam und Braut erneut einen kleinen Schluck vom Weinbecher.
An diesem Punkt der Zeremonie vereinigen sich die Seelen von Bräutigam und Braut zu einer gemeinsamen Seele. In den Schewa Brachot ist auch der Segen an die Braut und den Bräutigam enthalten, dass sie die gleiche Freude zueinander empfinden, wie einst in ihrem makellosen ursprünglichen Zustand im Garten Eden.
Der leere Becher Wein wird nun in eine große Serviette gewickelt und unter dem Fuß des Bräutigams platziert. Der Bräutigam tritt mit Kraft auf den Glasbecher und zertritt ihn. Das Zerschlagen des Glases erinnert uns daran, niemals - auch nicht in höchster persönlicher Lebensfreude - zu vergessen, dass Jerusalem immer noch zerstört ist und wir uns im Galut befinden. Mit dem Zertrümmern des Glases rufen die Anwesenden traditionell: „Masal Tow!“
Dieser Wunsch soll das ganze gemeinsame Leben des Paares bestimmen. Zerbricht dem Mann oder der Frau etwas in ihrem gemeinsamen Leben, so sollte ein lautes „Masal Tow!“ erklingen: Danke G-tt dafür, dass er Dir einen richtigen Menschen mit all seinen Stimmungen, Unstimmigkeiten und Makeln zur Seite gestellt hat, und keinen Engel!
Für weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema, siehe Abschluss der Hochzeit in unserem Hochzeitshandbuch.
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