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Wie:
Wir richten unseren Blick nun zur nächsten und letzten Phase der Heiratszeremonie, der Nisu’in, die auf die Chuppa und die Rezitation der Sieben Segnungen zu Ehren des Brautpaares folgt.1 Auch diese Segnungen werden über einem Becher Wein gesprochen.2 Der erste Segen gilt dem Wein, die anderen sechs beziehen sich auf die Ehe und enthalten besondere Segnungen für das neuvermählte Paar.
Der Bräutigam stampft und zertritt das Glas, während die Menge begeistert “Masel Tov!” ruftEs ist Brauch, Freunde und Verwandte mit dem Verlesen der Sieben Segnungen zu ehren. Der erste (Hagafen) und zweite Segen werden von derselben Person gesprochen. Für das Aufsagen der restlichen fünf Segenssprüche werden fünf Personen ausgesucht, um diese besonders zu ehren. Der siebente Segen (Bracha Achrita) gilt als der angesehenste und wird für eine ganz besondere Person aufgespart.
Vor jedem Segen verkündet der Zeremonienmeister “Herr ... wird mit dem Rezitieren des ... Segens geehrt.“ Der Geehrte tritt vor und stellt sich unter die Chuppa, wo ihm der Segensspruch ausgehändigt wird. Während sie den Segen sprechen, halten alle Rezitierenden jenen Becher Wein in der Hand.
Nach Beendigung der siebenten Segnung nimmt das Brautpaar erneut den Becher, um vom Wein zu trinken.3
Ein Becher4 wird hierauf gut umhüllt (normalerweise in einem großen Stofftuch) und unter dem rechten Fuß des Bräutigams platziert. Der Bräutigam stampft und zertritt das Glas, während die Menge begeistert “Masel Tow!” ruft.
Warum:
Der Brauch des Glaszerbrechens wurde der Zeremonie hinzugefügt, laut dem folgenden Spruch:5 “Sollte ich Dich vergessen, Oh Jerusalem, so versage meine rechte Hand. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wo ich dein nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht meine höchste Freude sein lasse.“ Dies erinnert jeden daran, dass selbst im Moment der größten persönlichen Freude, wir Jerusalem gedenken und für unsere sofortige Rückkehr beten müssen.
Eine andere Interpretation sieht im Zerbrechen des Glases eine Metapher für die Endgültigkeit des geschlossenen Bundes. So wie ein zerbrochenes Glas nie wieder hergestellt werden kann, so beten wir, dass diese Beziehung für immer halten möge.
Kabbalistische Bedeutung:
Im Moment unserer größten persönlichen Freude, sollen wir dennoch Jerusalem gedenkenIm Moment unserer größten persönlichen Freude, sollen wir dennoch Jerusalem gedenken. An diesem Punkt vereinigen sich die beiden Seelen des Brautpaares, um eine zu werden, so wie es war, bevor sie diese Welt betraten. In den Sieben Segnungen ist auch ein Segen enthalten, der dem Brautpaar helfen soll, dieselbe Freude am anderen zu entdecken, die sie von ihrem Urzustand kennen. Die Segnungen schließen ab mit einem inbrünstigen Wunsch nach Erfüllung des Versprechens zur Freude von Judäa und Jerusalem durch die Erlösung, die vom Moschiach gebracht werden wird.
Sobald der Bräutigam das Glas zerbricht, rufen alle “Masel Tow”: Sollte Dein Ehemann oder Deine Ehefrau irgendetwas zerbrechen, so sollst Du auch „Masel Tow“ rufen und Dich bedanken.
Sag, "Dank Dir, G-TT, dass Du mir eine wirkliche Person in meinem Leben gegeben hast; keinen Engel, sondern ein sterbliches menschliches Wesen, das durch Stimmungsschwankungen, Unbeständigkeiten und Makel gekennzeichnet ist."
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