Schmitta, das "Schabbat-Jahr" das Thema der letzten "Betrachtungen", ist ein Wahrzeichen echten Glaubens und des Vertrauens auf G-tt.

Die gleiche Bedeutung hat der Brauch, der mit „Melawe Malka“ bezeichnet wird, das festliche Mahl am Samstagabend, nach Ausgang des Schabbat, mit dem von der „Königin Schabbat“ Abschied genommen wird.

Es ist Samstagabend. Der Schabbat-Tag ist vorüber, 24 Stunden ohne Einkommen, ein ganzer Tag, an dem diejenigen, die den Schabbat nicht halten, ihre Läden geöffnet, Geschäfte gemacht und natürlich mehr Geld verdient hatten. "Nachdem ich nun einen ganzen Tag verloren habe, wie kann ich da mit jenen konkurrieren und es fertig bringen, meinen Lebensunterhalt zu verdienen?"

Gleichsam in Beantwortung eben dieser unausgesprochenen Frage singt der Jude während Melawe Malka: "Al tira. Fürchte dich nicht, Mein Diener Jakob." G-tt sagt gleichsam: „Wenn du Mein Diener bist, dann hast du nichts zu fürchten. Ich versehe dich mit all deinen Notwendigkeiten“. Nach den Gesetzen der Tora muss ein Herr für den Unterhalt seines Dieners sorgen – und für die Familie seines Dieners (Lev. 25:41; und siehe Raschi zur Stelle). Vorausgesetzt dass der Diener die Pflichten erfüllt, die ihm sein Meister zuweist, ist sein Unterhalt vom Meister garantiert. Genau so ist es mit dem jüdischen Volke. Wenn die Juden "Mein Diener Jakob" sind und G-ttes Willen tun, dann versorgt Er sie mit all ihren Bedürfnissen, den materiellen wie den spirituellen.

Als Adam, der erste Mensch, die Dunkelheit der ersten Nacht erlebte, da erhielt er – so erzält der Midrasch – die G-ttliche Eingebung, zwei Steine aneinanderzureiben und dadurch ein Feuer zu erzeugen, womit er seine nächste Umgebung erleuchten konnte (Pessachim 54a; Midrasch Tehillim 92). Dadurch machte Adam die Entdeckung, dass der Mensch in der Lage ist, seine Umgebung zu erleuchten, selbst wenn die übrige Welt der Dunkelheit preisgegeben ist.

Ähnlich ist es, wenn der Schabbat zu Ende geht: man sagt das Hawdala-Gebet über eine Flamme mit dem Segensspruch: "der das Licht des Feuers geschaffen hat". Glücklich in der Erkenntnis, dass es ihm gegeben ist, seine Umgebung zu erleuchten, feiert der Jude freudig die Melawe Malka. Gewiss, ein Tag ist vergangen, an dem er nichts verdient hat; aber diese Tatsache verblasst, wenn er singt: „Fürchte dich nicht, Mein Diener Jakob.“ Er vertraut darauf (und später in der Woche wird es durch die Praxis bewiesen), dass G-tt ihn mit seinem Lebensunterhalt versieht, ihm zu finanziellen Erfolg verhilft und – was noch mehr bedeutet – dafür sorgt, dass das so verdiente Geld nicht, G-tt behüte, für Ärzte und medizinische Kosten ausgegeben werden muss, sondern für gute und erfreuliche Zwecke.