Unsere Parascha beginnt mit dem Gebot, das Feuer auf dem Altar ständig brennen zu lassen und es nie erlöschen zu lassen. Darauf sagt der Talmud Jeruschalmi (der Jerusalemer Talmud): „Ständig (soll das Feuer brennen) – auch am Schabbat (sogar am Schabbat, wenn das anzünden von Feuer eigentlich verboten ist, muss das Feuer auf dem Altar entfacht werden). Ständig – auch in Unreinheit (selbst wenn die Priester unrein sind, wo ihnen das Betreten des Heiligtums eigentlich verboten ist, muss das Feuer auf dem Altar von ihnen aufrechterhalten werden).“

Wie schon einige Mal erwähnt wurde, liegen dem Mischkan und seinen einzelnen Details die Idee zu Grunde, dass auch jeder Privatmensch in seinem Herzen ein geistiges Mischkan erbauen soll. Auch dieses Gebot, das Feuer auf dem Altar ständig brennen zu lassen, kann in einem geistigen Sinn verstanden werden:

Im Mischkan gab es zwei Altare – den inneren Altar und den Äusseren. Das Gebot, das Feuer ständig brennen zu lassen, bezieht sich auf den äusseren Altar.

Der Innere Altar entspricht den unterbewussten und tiefen innerlichen Gefühlen des Menschen. Der äussere Altar dagegen symbolisiert die äusserlichen Gefühle, deren sich der Mensch bewusst ist. Das Gebot, das Feuer auf dem Altar nie verlöschen zu lassen, symbolisiert demnach die Aufforderung, ständig warme und feurige Gefühle im Herz zu entfachen und zu erhalten. Der Mensch soll sich nicht mit der inneren richtigen Einstellung begnügen, sondern es ist wichtig, ständig Enthusiasmus zu zeigen und warme Gefühle zum Judentum zu pflegen.

Selbst am Schabbat – einem Tag an welchem sich der Mensch vom alltäglichen Leben zurückzieht, um sich mit geistigen Ideen intellektuell zu befassen, muss auch das Herz eine wichtige Rolle spielen.

Selbst in Unreinheit – einem Zustand, in welchem sich der Mensch von G-tt weit entfernt wähnt und versucht sein könnte, seine warmen Gefühle zum Judentum aus Schuldgefühlen und Gewissensbissen zu unterdrücken, gilt die Aufforderung, das Feuer aufrecht zu erhalten.

Dieses Feuer hat dann auch zur Folge, dass der Menschen von allen negativen Einflüssen gereinigt wird und dass sein Herz tatsächlich wieder zu einem Altar für G-tt wird.