Am Ende unserer Parascha erzählt die Tora, wie das jüdische Volk, welches Ägypten gerade durch grosse Wunder hatte verlassen dürfen, vom Stamm Amalek attackiert wurde. Alle Völker der Welt hatten von den übernatürlichen Umständen gehört, unter welchen das damals mächtigste Land der Erde von G-tt gezwungen worden war, seine Sklaven frei zu lassen. Sie alle fürchteten nun diese übernatürliche Macht und wagten es nicht, mit dem Volk Streit zu beginnen. Nicht so Amalek: Entgegen jeder Logik und Vernunft griffen sie die Juden an und erlitten tatsächlich eine schwere Niederlage. Das jüdische Volk wird aufgefordert, diesen Hass der Amalekim ständig in Erinnerung zu halten und das Andenken an Amalek zu zerstören.

Amalek ist die Wurzel des irrationalen Antisemitismus während aller Generationen und muss dementsprechend ständig bekämpft werden. Doch auch jeder Mensch muss im eigenen Leben manchmal gegen den persönlichen Amalek kämpfen: Wider alle Logik und Vernunft gibt es auch in unserm Innern etwas das sich sträubt und wehrt, das mit intellektuellen Argumenten und der Konfrontation mit der Wahrheit nicht überzeugt werden will. Wie soll diese Irrationalität bekämpft werden?

Im Zusammenhang mit Amalek verwendet die Tora ein Wort das hier von großer Bedeutung ist: "Sachor"! Erinnere dich! Im Innern jedes jüdischen Menschen brennt ein Feuer des Glaubens, das nie erlöschen kann. Selbst Leute, die sich von Tora und Mizwot weit entfernt hatten, haben in allen Generationen ihr Leben für G-tt geopfert. Denn in dem Moment, in welchem der Mensch spürt, dass sein Judentum in Gefahr gerät, völlig vernichtet zu werden, beginnt sich dieser Glaube zu manifestieren. Es kann dann nichts mehr im Wege dieses Glaubens stehen und er ist sogar bereit, sein Leben dafür zu opfern. Erinnern bedeutet, diesen inneren Glauben zu erwecken und hervorzurufen. Auf diese Art und nur auf diese Art kann auch Amalek besiegt werden.