"Timche Et Secher Amalek Mitachat HaSchamajim, Lo Tischkach" - "Vertilge das Andenken Amaleks unter dem Himmel, vergiss (es) nicht" [Dwarim 25, 19].

Wieso sagt uns die Tora in Bezug auf die Mizwa, das Andenken Amaleks zu vertilgen, dass wir es nicht vergessen sollen?

Nach den beeindruckenden Wundern, die das jüdische Volk beim Auszug aus Ägypten miterlebte, war das Volk zunächst voller Euphorie und Ehrfurcht vor G-tt. Amalek beabsichtigte mit seiner Attacke gegen das jüdische Volk, ihm jegliche Euphorie zu nehmen, Zweifel zu schüren und somit letztlich das Volk 'G-ttvergessen' zu machen. Die Geschichte ist indes voll von Beispielen, in denen unsere Feinde genau diese Strategie verfolgt haben. Darüber hinaus gibt es aber auch einen 'Amalek' in uns selbst, nämlich unser Jezer Hara - jener schlechte Trieb in uns, der ebenso stetig versucht, uns 'vergessen zu machen' und unser Vertrauen in G-tt zu zerstören.

Die Worte 'Lo Tischkach' - 'vergiss nicht' - sind insofern nicht bloß als ein Gebot zu verstehen, sondern vielmehr als ein Versprechen. Die Tora gibt uns hiermit zu verstehen, dass wenn wir alles in unser Macht stehende tun, um das Andenken Amaleks auszulöschen - und zwar sowohl den Amalek in dieser Welt, der uns als Ganzes vernichten will, wie als auch der Amalek in uns selbst, der uns permanent spirituellen Schaden zufügen möchte - dann werden wir auch weiterhin G-tt anhängen und 'Lo Tischkach' - unsere Verbundenheit mit G-tt nicht einen Moment lang vergessen.

(Basierend auf den Lehren des Lubawitscher Rebben)