Wie weit müssen die Juden noch gehen, damit sie glauben können, das Gelobte Land erreicht zu haben? Vor Tausenden von Jahren sind unsere Ahnen in Kanaan eingezogen. Und seither sind wir auf der ganzen Erde verstreut. Erst im vorigen Jahrhundert wurde Israel von der Weltgemeinschaft wieder als Heimat der Juden anerkannt.
Gibt es Probleme? Natürlich. Es hat sie immer gegeben. Aber das Gelobte Land ist nicht nur ein Land, in dem Milch und Honig fließen (daran erinnert uns Ki Tawo diese Woche), sondern auch ein Ort, an dem wir daran arbeiten können, für G–tt eine Wohnung auf Erden zu bauen. Diese Arbeit geht weiter.
Leben wir im Gelobten Land, selbst dann, wenn wir nicht in Israel leben? Sogar ohne Frieden? Um eine Antwort zu finden, haben wir diese Woche einen Gastkommentator eingeladen. Hier ist seine Meinung:
„Wenn die Statistik recht hat, machen die Juden nur ein Prozent der Menschheit aus. Das ist vergleichbar mit einem bisschen Sternenstaub in der Milchstraße. Eigentlich dürften die Juden gar nicht zu hören sein – aber sie sind und waren immer zu hören. Die Juden sind auf dieser Welt so bekannt wie jede andere Nation, und ihre wirtschaftliche Bedeutung ist viel größer, als es ihrer Zahl entspricht. Zudem haben sie viel zur Weltkultur beigetragen, und die Liste der großen jüdischen Namen in der Literatur, Wissenschaft, Kunst und Medizin ist ebenfalls erstaunlich lang.
Die Juden haben in jedem Zeitalter erstaunliche Kämpfe gefochten, selbst wenn man ihnen die Hände auf den Rücken gebunden hat. Es wäre verzeihlich, wenn sie deswegen hochmütig wären. Die Ägypter, die Babylonier und die Perser stiegen auf, erreichten einen glanzvollen Gipfel und verschwanden. Die Griechen und Römer folgten ihnen, machten viel Lärm und verschwanden ebenfalls. Auch andere Völker haben ihre Fackel eine Zeitlang hochgehalten. Aber die Fackel brannte ab, und heute sind sie verschwunden oder sitzen im Halbdunkel.
Die Juden haben das alles beobachtet, und sie haben alle anderen übertroffen. Sie wurden nie dekadent, nie altersschwach, nie kraftlos. Sie sind wach und eigenwillig geblieben. Alle sind sterblich außer den Juden, und alle Kräfte schwinden, außer ihrer Kraft!“
Unser „Gast“ war Mark Twain, der diese Worte 1899 schrieb, noch vor den Siegen und noch vor der Fülle und Freiheit, die wir im 20. Jahrhundert errungen haben. Fragen wir also noch einmal: Sind wir schon da? Ist es Zeit, Sein Heim zu bauen?
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