Im Kindergarten mußten Sie sich manchmal in eine Reihe stellen und durchzählen: David war Nummer eins, Rachel war Nummer fünf, Sie waren Nummer zwölf.

In der fünften Klasse spielten Sie Ball. Sie waren Nummer drei und der Torwart Nummer eins.

In der neunten Klasse waren Sie der Viertbeste.

Was bedeuten diese Zahlen? Der zwölfte in einer Reihe zu sein, ist nichts Besonderes, die Nummer fünf beim Ballspiel ebenfalls nicht, der vierte Rang in der Klasse schon eher. Aber vielleicht haben Sie über alle diese Zahlen damals nachgedacht.

Wir können uns im Leben nicht immer auszeichnen. Aber wir wollen heute noch “jemand” sein.


Im Wochenabschnitt Bamidbar befiehlt G-tt dem Mosche, das Volk zu zählen. Das war ein ungewöhnlicher Auftrag, da es eine Zählung nach dem Auszug aus Ägypten gegeben hatte und noch eine vor dem Bau des Mischkan und eine dritte am ersten Nissan. Und nun, nur einen Monat später, am ersten Ijar sollte schon wieder gezählt werden. Warum?

Gewiß nicht, um G-tt zu informieren. Er kannte die Zahl seiner Herde. Es ging vielmehr um die Bewußtheit des Volkes.

Die Zählungen innerhalb eines Jahres hatten verschiedene Gründe. Die erste sollte den Glauben der Juden an G-tt festigen. Die zweite sollte es G-tt ermöglichen, im Tempel zu wohnen. Und die dritte sollte die fundamentale Natur jedes Juden als Folge seines Dienstes an G-tt verdeutlichen.

Die fundamentale jüdische Natur ist bei jedem Individuum einzigartig, aber sie ist zugleich Teil des ganzen jüdischen Volkes. Es ist wichtig, daran zu denken, selbst wenn es nur dadurch geschieht, daß Sie die “Nummer 2783” erhalten. Wie beim Fußball weist diese Zahl Sie als einzigartiges Wesen, aber auch als Mitglied einer Mannschaft - einer größeren Gemeinschaft - aus.

Anders als beim Fußball kann diese Einzigartigkeit Sie jedoch durchdringen und transformieren, so daß Sie Ihrerseits die Welt transformieren können. Darum sollten Sie immer einen festen Standpunkt einnehmen, einerlei, auf welchem Platz Sie stehen.