Fürchten Sie sich vor dem Tod?
Viele Menschen sagen, sie hätten nicht von dem Tod Angst, wohl aber vor den Schmerzen, die dem Tod vorausgehen können. Andere fürchten den Tod selbst, weil sie nicht wissen, was danach kommt oder weil sie glauben, ihr Leben werde in der andren Welt nicht als rechtschaffen gelten.
Was immer Sie beim Gedanken an den Tod empfinden, es lohnt sich darüber nachzudenken, welche Lehren unsere Rabbis aus dem Tod Nadaws und Awihu, der Söhne des Aaron, ziehen.
Der neue Wochenabschnitt, Acharej (“nach dem Tod”) erwähnt Aarons Söhne erneut. Sie werden vom Feuer G-ttes verzehrt, als sie zusammen das Allerheiligste betreten (davon berichtet Paraschat Schmini). Die Weisen erläutern, die beiden hätten keine Priestergewänder angehabt, seien nicht verheiratet gewesen und hätten keine Kinder gehabt, sie hätten also gegen das Gebot “seid fruchtbar und mehret euch” verstoßen. Aber hätte das G-tt zu einem solchen Urteil bewogen? Dafür gibt es einen anderen, vielleicht wichtigeren Grund.
Vielleicht verzichteten sie auf Kinder, weil sie sich in ihrem Eifer, G-tt zu dienen, von der Welt zurückgezogen hatten. Die absolute Hingabe an G-tt als Folge spirituellen Strebens kann ein egoistischer Akt oder totaler Gehorsam sein. Im einen Fall wollen wir unsere Wünsche erfüllen, so erhaben sie sein mögen. Im zweiten Fall kommen wir G-tt näher und haben die Absicht, in die Welt zurückzukehren, um seine Mizwot zu befolgen.
Wenn Sie den zweiten Wunsch im Herzen tragen - dem H-rrn näherzukommen, indem Sie sein Werk auf Erden tun -, haben Sie den Sinn der Gebote verstanden. Sie erleben unsere Religion sehr intensiv (am Schabbat und an den Feiertagen), aber Sie nutzen diese Energie, um die Tora in der Welt zu verbreiten und die Welt dadurch zu läutern.
Wenn Sie das Heiligtum in diesem “Gewand” betreten, begreifen Sie das Leben und den Tod. Sie haben keine Angst, wenn der H-rr Sie ruft, aber Sie freuen sich auch darüber, daß er Sie in diese Welt gesetzt hat.
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