Also sagt G–tt zu Mosche: „Du sollst ein junges Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“
Als guter Talmudgelehrter fragt Mosche: „Heißt das, wir sollen sechs Stunden warten, nachdem wir das Fleisch gegessen haben, und dann erst die Milch trinken?“
„Du sollst ein junges Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“
„Brauchen wir also zwei Teller, Töpfe und Bestecke für jeden Tag und noch einen Satz für Pessach?“
„Du sollst ein junges Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“
„Müssen wir dann alles, was wir kaufen, dahingehend prüfen, ob es pflanzliches Backfett oder koscher ist?“
„Du sollst ein junges Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“
„Heißt das ...“
„Na schön - tut, was ihr für richtig haltet!“
Wir versuchen ja nur, es zu verstehen. Immerhin lesen wir diese Woche in Reeh die Bekräftigung eines Teils des Kaschrut: „Ihr dürft innerhalb eurer Tore schlachten und Fleisch essen nach eurem Verlangen ... Aber ihr dürft das Blut nicht essen und es wie Wasser auf die Erde gießen ... denn Blut ist Leben.“
Was bedeutet das? Dürfen wir töten, obwohl wir die Heiligkeit des Lebens achten müssen? Ja. Das ist die erstaunliche Dualität, in der G–tt uns geschaffen hat.
Wir sind Fleisch, wir sind sündig und materialistisch. Und wir müssen uns bemühen, diesen Mangel jeden Tag zu überwinden, nach dem Spirituellen zu greifen, Kontakt mit unserer Seele aufzunehmen und ein wenig besser zu werden. Ist das verwirrend? Nur wenn wir nicht aufpassen; nur wenn wir glauben, dass Menschen nicht heilig sein können.
Unsere Dualität ist eine besondere Chance: Wie G–tt sagt, können wir größer als die Engel sein. Engel können sich nicht ändern und bessern, aber wir können es. Wir können beobachten, wie wir besser werden – jedes Mal wenn wir unser Verlangen erkennen und ihm Zügel anlegen.
Stellen Sie sich die obigen Fragen („Brauchen wir also zwei Teller ...“?), und suchen Sie die Antwort in Ihrer Seele.
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