Die dieswöchige Parascha heißt Schmot, was soviel wie Namen bedeutet. Und Schmot ist ebenfalls der Name des zweiten Buches der Tora. Gleich am Anfang dieser Parascha werden die Namen der Stämme Israels erneut erwähnt, obgleich sie bereits im Buch Bereschit mehrmals Erwähnung finden. Doch weshalb werden ihre Namen zu Beginn des Buches Schmot abermals wiederholt?

Raschi erklärt hierzu, daß die wiederholte Aufzählung der Stämme Israels uns zeigt, wie wertvoll für G-tt das Jüdische Volk ist. In Seinen Augen werden die Kinder Israels mit den Sternen verglichen, die Er ebenfalls zählt und bei ihren Namen nennt, wieder und immer wieder.

In welcher Weise aber läßt sich das Jüdische Volk mit Sternen vergleichen?

Sterne leuchten am Nachthimmel, und durch ihr Leuchten wird eine Person, die durch die finstere Nacht schreitet, nicht von ihrem Weg abkommen. Gleiches trifft auf das Jüdische Volk zu. Jeder Jude - Mann oder Frau - besitzt ein moralisches und spirituelles Licht, womit er oder sie auf Freunde und Bekannte Einfluß nehmen und diese auf den Pfad G-ttes führen kann.

Wie wir Raschi's Erklärung ersehen, zählt G-tt die Sterne und nennt sie gleichzeitig bei ihrem Namen. Daraus wird ersichtlich, daß den Sternen zwei grundsätzliche Aspekte inne wohnen:

  • Jeder Stern wird als 'Stern' gezählt, worin alle Sterne einander gleich sind;
  • Jeder einzelne Stern unterscheidet sich von den anderen Sternen, er hat eine einzigartige Bestimmung und trägt einen individuellen Namen.

In gleicher Weise zählt jedes der Kinder Israels als Jude an für sich. Gleichzeitig hat aber jeder einzelne Jude einen individuellen Charakter sowie eine einzigartige Bedeutung.

Eine weitere Lehre der Sterne

Trotz der gewaltigen Entfernung zwischen uns und den Sternen, sind wir in der Lage ihr Licht zu sehen und von diesem zu profitieren. Wenn wir die von G-tt uns verliehene Stärke richtig nutzen, haben wir die Möglichkeit - wie die Sterne - nicht nur unsere unmittelbare Umgebung zu beeinflussen, sondern die gesamte Welt. Und jede einzelne unserer Taten ist dabei immens wichtig. Denn eine simple Handlung, ein einziges Wort, oder auch nur der Gedanke eines Individuums kann die ganze Welt beeinflussen und verändern!

Wie der Rambam sagt, sollte jeder Jude sich dessen bewußt sein, daß die gesamte Welt von G-tt anhand der Gesamtheit ihrer Taten ständig gerichtet wird - und die Waagschale zwischen Recht und Unrecht sich stets im Gleichgewicht befindet. Eine einzige Mizwa, bzw. eine einzelne gute Tat hat daher das Potential, die Waagschale auf die Seite der Gerechtigkeit zu tippen und somit der Welt die endgültige Erlösung mit dem Anbruch des messianischen Zeitalters zu bringen.

(Basierend auf Hajom Jom, 5 Cheschwan; Likute Sichot, Band 6; Torat Menachem 5742, Band 3)