Die Tora beginnt mit dem Vers: "Bereschit Bara Elokim Et Ha'Schamaim We'et Ha'Arez" - "Im Anfang erschuf G-tt Himmel und Erde" [Bereschit 1, 1]. 'Bereschit' ist also das erste Wort der Tora.

Unsere Weisen sel. A. lehren uns in dem Zusammenhang, daß 'Bereschit' mehr bedeutet als nur 'Im Anfang'. Anhand der Buchstaben können wir gar den Sinn der Schöpfung erkennen, beziehungsweise den Grund dafür, warum wir überhaupt existieren.

Der Zahlenwert des ersten Buchstabens des Wortes Bereschit - Bet - beträgt bekanntlich zwei. Und die folgenden Buchstaben des Wortes bilden daraufhin den Begriff 'Reschit', dessen Wortwurzel wiederum von dem Begriff 'Rosch', d.h. Kopf stammt. 'Be-Reschit' bezieht sich sozusagen auf zwei Köpfe, nämlich den der Tora sowie den des Jüdischen Volkes.

So wie der Kopf den Rest des Körpers leitet und anführt, so leitet die Tora das Jüdische Volk, welches wiederum die Aufgabe und Verantwortung hat, den Rest der Menschheit im Sinne der Tora anzuleiten.

Jeder Jude sollte daher bereits als Kind wissen, daß er oder sie in den Augen G-ttes ein Kopf unter den Völkern der Erde ist und als ein Lebensbeispiel für alle Menschen dienen soll. Denn die Art und Weise, wie sich ein Jude verhält, ist letztlich nicht nur für dessen eigenes Wohlergehen von Bedeutung, sondern vielmehr für das Wohlergehen der gesamten Menschheit.

Wenn ein Jude G-ttesfurcht bezeugt, indem zum Beispiel ein jüdischer Mann oder Junge Kippa und Zizit trägt, oder eine jüdische Frau oder ein Mädchen sich züchtig im Sinne der Tora kleidet, so nimmt dies Einfluß auf Freunde und Nachbarn, die hierdurch an den Schöpfer von Himmel und Erde erinnert werden.

Oder wenn wir beispielsweise mit dem Segensspruch 'Schehakol Nihja Bidwaro' - 'dessen Wort alle Dinge erschafft' G-tt für ein Glas Wasser danken, danken wir G-tt gleichzeitig dafür, die ganze Welt erschafft zu haben. Darüber hinaus bezeugen wir damit, daß die gesamte Schöpfung auch dem Willen des Schöpfers folgen soll.

Aus diesem Grund hat G-tt uns schließlich die Fähigkeit verliehen, Himmel und Erde zu beeinflussen. Und indem wir dies tun, ziehen wir den Segen G-ttes in diese Welt hinein.

Schabbat Bereschit ist indes nicht nur der Schabbat, an dem wir den Anfang der Tora lesen. Vielmehr setzt Schabbat Bereschit, so wie der Kopf den Körper leitet und dirigiert, den Kurs für das gesamte Jahr. Dies bedeutet unter anderem, daß das vor uns liegende Jahr auch von den guten Vorsätzen die wir an diesem Tag beschließen beeinflußt wird.

(Basierend auf Likute Sichot, Band 1 und Band 21; Sichot 13. Aw 5739, 18. Tischrei 5750 und 24. Kislew 5752)