In der dieswöchigen Parascha Bamidbar lesen und lernen wir in der siebten Alija (Aufruf zur Tora), daß die heilige Bundeslade, wenn das Lager Israels von einem Ort zu einem anderen unterwegs war, von den Söhnen Kehot's (einer Familie aus dem Stamme Levi) in drei Umhüllungen eingepackt und in diesen auch transportiert wurde.
Jene drei Umhüllungen bzw. Bedeckungen der heiligen Bundeslade (siehe Bamidbar 4; 5-6) repräsentieren auch die drei Hüllen, die unsere Seelen während ihres Daseins in dieser Welt umgeben.
Der Vorhang, welcher den Eingang zum Heiligtum - dem Kodesch Kodaschim - bildete, repräsentiert dabei unseren Körper, da der Körper eines Juden ebenfalls heilig ist (siehe Sefer Tanja, Kap. 49). Das Bedürfnis des Körpers nach physischen Dingen ist hierbei zwar kompromittierend, steht aber nicht generell im Gegensatz zur Spiritualität einer Person.
Der Körper ist zudem durchdrungen von einer tierischen Seele - der Nefesch Behemit - deren Bestrebungen in Opposition zu denen der G-ttlichen Seele - der Nefesch Elokit - stehen. Letztlich jedoch handelt es sich um eine "jüdisch"-tierische Seele, die sich als maßgeschneiderte Herausforderung für die G-ttliche Seele entpuppt. Repräsentiert wird die tierische Seele von den wollenen Decken, die für das heilige Inventar maßgeschneidert angefertigt wurden.
Der Beutel aus Taschach-Haut schließlich, der nicht speziell der heiligen Bundeslade gewidmet war (siehe Torat Menachem), er repräsentiert die fremden, unheiligen Begierden jedes einzelnen, die von einem Leben in einer säkularen Umwelt herrühren.
Dies lehrt uns aber, daß eine Person nicht an der Tatsache verzweifeln sollte, daß sie so viele Ablenkungen und Störungen in ihrem spirituellen Dasein erfährt. So wie die genannten Schichten von Bedeckungen die heilige Bundeslade umgaben, während diese sich auf der Reise zu einem höheren spirituellen Bestimmungsort befand - ganz genau so, begleiten unser Körper, unsere tierische Seele sowie die fremden Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind, unsere G-ttliche Seele und fordern diese dazu heraus, ihr größtes Potenzial zur vollen Entfaltung zu bringen.
(Basierend auf Likute Sichot, Bd. 8, S. 17 ff.)
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