Ein Rabbinerkollege erzählte mir, er habe Kontakt mit einem der beliebtesten und berühmtesten Unterhaltungsstars unserer Zeit. Dieser Mann ist nicht nur reich und erfolgreich, sondern wird überall auf der Welt wegen seines einzigartigen Talents und seine Genies gefeiert. Hunderttausende Fans träumen davon, wie er zu leben.

Im Laufe des Gesprächs fragte der Rabbiner ihn nach seinem größten Wunsch. Seine Antwort: Unbekannt sein. Er träumt davon, aus dem Rampenlicht zu verschwinden und ein einfaches Leben zu führen, so wie die meisten Menschen.

Auch im Wochenabschnitt Korach begegnen wir einem Mann, der sehr intelligent, wohlhabend und begabt war. Er war geborener Levit und hatte in der Gemeinde Israels bereits eine herausragende Stellung. Dennoch scharte er andere Leviten um sich und forderte Mosches Führerschaft und Aharons Priesterschaft heraus.

„Die ganze Gemeinde ist heilig, und G-tt ist mitten in ihr“, erklärt Korach. „Warum erhebt ihr [Mosche und Aharon] euch über die Gemeinde des H-rrn?“

Wie tugendhaft. Wie demokratisch. Schließlich ist jede Seele ein Funke G-ttes. Warum also gibt es Unterschiede zwischen Juden, warum gibt es Stammesführer, Leviten, Priester und einen Hohenpriester? Sollen wir nicht alle eins sein, ohne Trennung und Unterschiede?

Rechtschaffene Empörung ist oft nur Neid mit einem Heiligenschein. Obwohl Korach als „Mann des Volkes“ auftrat, war er keineswegs so selbstlos, wie seine Worte glauben machen. Er ärgerte sich darüber, dass nicht er, sondern Aharon Hohepriester wurde, und fühlte sich deswegen in seinem Status verletzt.

Mosche antwortet ihm: „Es ist zu viel für dich, o Nachkomme des Levi.“

Mit anderen Worten: „Siehst du nicht, dass du bereits wundervolle Geschenke erhalten hast? Du gehörst zum auserwählten Volk. Als Levit bist du Hüter des Heiligtums. Du bist ein angesehener Würdenträger. Warum also bist du unzufrieden? Warum willst du Priester sein, obwohl G-tt einen anderen dafür auserwählt hat?“

Aber Korach wollte keinen Frieden, und sein Groll hatte letztlich verheerende Folgen.

Die Weisen lehren: „Jeder Mensch hat seinen Platz.“

Warum sind dann so viele unzufrieden? Weil sie unbedingt haben wollen, was anderen gehört, anstatt ihre besonderen Gaben zu genießen. Warum erschuf G-tt nur den Adam, also einen einzelnen Menschen, während er die Tiere als Arten erschuf? Weil er uns zeigen wollte, dass ein einzelner Mensch so viel wert ist wie die Welt, sagt die Mischna.

Jeder Mensch ist einzigartig. Auch Sie haben eine ganz bestimmte Aufgabe, und nur Sie können sie erfüllen. Sie sollen Ihre Welt besser machen. Was ist Ihre Welt? Ihr Leben, Ihre Familie, Ihre Gemeinde, Ihre Persönlichkeit, Ihre Probleme, Ihre äußeren Umstände. In diese Welt wurden Sie hineingesetzt, und dort finden Sie den Sinn Ihres Lebens.

Wir sollen nicht herumsitzen und jammern: „Wenn meine Kinder doch so wären wie diese Kinder. Wenn meine Mutter doch meinen Vater nicht geheiratet hätte. Ach, wenn ich doch attraktiver, klüger, begabter wäre. Ach, wenn ich doch Millionär wäre!“

Das mögen nette Fantasien sein, aber wir vergeuden damit Zeit und Energie.

Wenn Sie begreifen, dass G-tt etwas mit Ihnen vorhat, ist Ihnen auch klar, dass Sie sind, wer Sie sein sollen. Ihr Leben ist so, wie es sein soll. Und in diesem Leben sollen Sie Ihrem Schöpfer dienen und Ihre einzigartige Aufgabe erfüllen.

Diesen Rat hätte auch Korach befolgen sollen. Wir brauchen Mut, um zu ändern, was wir ändern können; wir brauchen Gelassenheit, um zu akzeptieren, was wir nicht ändern können; und wir brauchen Weisheit, um den Unterschied zu erkennen. Das ist der Schlüssel zu einem guten, glücklichen Leben.

Wenn Tewje, der Milchmann, G-tt fragt: „Würde es deinen gewaltigen, ewigen Plan gefährden, wenn ich reich wäre?“, lautet die Antwort: „Natürlich nicht. Es gehört sogar zum Plan, dass du reich bist.“

Aber was ist Reichtum? Die Weisen sagen: „Mit seinem Schicksal zufrieden sein.“

Der chassidische Meister Rabbi Susche von Anipoli sagte einmal: „Wenn ich mit dem Patriarchen Awraham den Platz tauschen könnte, würde ich ablehnen. Denn ich würde zwar davon profitieren, aber was hätte der Allm-chtige davon? Er hätte immer noch einen Awraham und einen Susche.“

Wer den Sinn seines Lebens darin sieht, den Willen seines Schöpfers zu erfüllen, vergeudet keine Energie damit, sich nach grünerem Gras zu sehnen. Er findet Sinn, Freude und Erfüllung dort, wo das Gras am allergrünsten ist: an seinem Platz.