Der Jude gehört einem einschneidenden Bund an, noch ehe sein eigenes Bewusstsein einsetzt. Dieser zeitlose Schwur wurde von G-tt mit unserem Vorvater Abraham geschlossen. Mutter und Vater haben ihren Sohn mit der Beschneidung in diesen ewigen Bund gebracht, noch ehe das Kind für sich selbst bestimmen konnte.

Wann?

Die Brit (rituelle Beschneidung) darf nur von einem Experten, einem Tora-treuen Mohel, durchgeführt werden. Einige Tage nach der Geburt untersucht der Mohel den Gesundheitszustand des Neugeborenen, - und ist er wohl auf, muss die Brit genau acht Tage nach der Geburt durchgeführt werden. Die Brit soll bei Tageslicht vollzogen werden, je zeitiger umso besser. Eine Brit darf nicht gegen Abend erfolgen; sie müsste dann sogar verschoben werden.

  • Noch ehe das Kind für sich selbst bestimmen kann, bringen die Eltern den Sohn in diesen ewigen BundWichtig: Der jüdische Tag beginnt und endet mit Anbruch der Dunkelheit. Konsultieren Sie einen Rabbiner, wenn ihr Sohn zwischen Sonnenuntergang und Anbruch der Dunkelheit geboren wurde.
  • Die Brit wird selbst am Schabbat, am Feiertag oder einem Fasttag durchgeführt. Wurde die Brit aus gesundheitlichen Gründen verschoben oder ist es ein Kaiserschnittkind, wird die Brit nicht an diesen Tagen durchgeführt.
  • Richtigen Zeitpunkt verpasst? Es ist niemals zu spät! Es gibt speziell für Erwachsene geschulte Mohels, die eine Beschneidung unter örtlicher Betäubung durchführen.

Die Zeremonie

Eine Brit Mila ist ein fröhliches Ereignis. Dafür werden keine Einladungen verschickt, sondern Familie, Freunde und Bekannte über das Ereignis (Tag und Uhrzeit) informiert. Der Neugeborene wird in den Raum hereingebracht und auf seinen hergerichteten „Sitzplatzes des Propheten Elija’s“ gelegt. Nach unserer Tradition ist der Prophet Elija bei jeder Brit zugegen.

Der Mohel spricht die Segenssprüche und vollzieht den Akt der Beschneidung. Das Neugeborene hält die ganze Zeit über der Sandak, also der, „der das Neugeborene hält“. Die Ehre als Sandak ausgewählt zu werden, ist eine der höchsten Auszeichnungen überhaupt. Danach spricht der Vater seinen eigenen Segensspruch, indem er G-tt für diese spezielle Mizwa dankt. Zum Schluss wird ein Gebet gesprochen, indem der Name des Neugeborenen zum ersten Mal laut verkündet wird. Bis zu diesem Zeitpunkt hat das Neugeborene keinen Namen.

Danach schreiten wir zu einer sehr schönen jüdischen Tradition, dem Essen.

Wir vergaßen zu erwähnen:

  • Am ersten Freitagabend nach der Geburt eines Jungen, wird eine spezielle Feier im Hause des Neugeborenen abgehalten, das „Schalom Sachar“.
  • Traditionell bleibt der Vater die Nacht vor der Beschneidung wach, lernt Tora und rezitiert ausgewählte Passagen aus dem Buch Sohar.
  • In jüngster Zeit belegten medizinische Studien, dass beschnittene Jungen vor vielen Infektionskrankheiten stärker geschützt sind.