Bevor er der weltberühmte Admor von Pschischo wurde, war Rabbi Simcha Bunim ein Geschäftsmann, der oft die Messe in Danzig besuchte. In dieser Stadt gab es eine große jüdische Gemeinde, aber viele dieser Juden warten nicht religiös. Sie hielten die Mizwot nicht ein und machten sich oft über die Frommen lustig. Aber der Rabbi blieb ihnen nicht fern, sondern suchte sogar ihre Gesellschaft. Dank seiner klugen, gewinnenden Art konnte er viele zur Umkehr bewegen.
Einmal spielte der Rabbi mit einem ungläubigen Juden Schach und machte im Laufe des Spiels einen ungeschickten Zug. Der Gegner grinste breit, denn jetzt hatte er die Partie so gut wie gewonnen. Aber als Rabbi Simcha sagte, er bereue den falschen Zug, sagte der andere kein Wort und erlaubte ihm, den Fehler zu korrigieren.
Das Spiel ging weiter. Dann machte der Rabbi wieder einen falschen Zug. Obwohl er die Hand schon vom Brett genommen hatte, wollte er den Zug zurücknehmen. Diesmal weigerte sich sein Gegner jedoch: “Das ist das zweitemal. Ich erlaube es nicht.”
Rabbi Simcha Bunim öffnete den Mund — aber nicht um zu protestieren. Stattdessen sang er die Klagemelodie der reisenden Magidim: “Wehe dem, der weit vom Weg abgekommen ist und viel falsch gemacht hat, aber nicht umkehren darf!”
Der Mann, der das Joch der Tora und der Mizwot abgeworfen hatte, verstand genau, was der Rabbi damit sagen wollte, und dessen Worte drangen tief in sein Herz. Er bekehrte sich und bereute seine Fehler zutiefst.
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