In unsere Parascha lernen wir über das Gebot, am Pessach während sieben Tagen Mazzot (flache Brote aus ungesäuertem Teig) zu essen und das Verbot, während diesen Tagen Chamez (Brot und Gebäck aus gesäuertem Teig) zu essen. Worin liegt die Symbolik dieser Mizwa?
Bekanntlich wird Mazza von ungesäuertem Teig hergestellt, der nicht aufgehen durfte. Deshalb müssen Mazzot innerhalb von achtzehn Minuten nach dem Kneten im Ofen gebacken werden. Nach mehr wie achtzehn Minuten, beginnt sich der Teig zu blähen.
Chamez dagegen, ist Brot oder Gebäck, dass aus Teig hergestellt wird, der genügend Zeit hatte aufzugehen. Mazza symbolisiert Bescheidenheit. Chamez dagegen symbolisiert Stolz, großes Getue und Egoismus. Für die Erlösung des jüdischen Volks, (über welche unsere Parascha erzählt), ist die Bescheidenheit eine Voraussetzung. Erlösung bedeutet ja nicht nur das Verlassen eines fremden Landes, sondern die Befreiung innerer geistiger Kräfte und das Erreichen eines höheren Niveaus. Um sich neuen Gedanken und Dimensionen zu öffnen, muss Bescheidenheit vorhanden sein. Ein Mensch der allzu sehr von seinem eigenen Wert und der Gerechtigkeit seiner Ideen überzeugt ist, kann sich neuer, wenn auch wahrer Gedanken nicht erfreuen.
In Laschon Hakodesch (die heiligen Sprache), sind die Worte Chamez und Mazza sehr ähnlich. Beide bestehen aus drei Buchstaben, von denen zwei bei beiden Worten identisch sind (die Buchstaben Mem und Zaddik) und auch der dritte Buchstabe (bei Chamez ein Chet und bei Mazza ein Heh) der beiden Worte ist sehr ähnlich. Der Unterschied liegt nur darin, dass das Heh sich nach oben und nach unten öffnet, während sich der Buchstabe Chet nur nach unten öffnet. Dies symbolisiert, dass der großspurige Egoist, der mit dem Chamez symbolisiert wird, nur einen Weg nach unten offen hat. Er kann nur sinken. Denn um zu steigen, bräuchte er die Erkenntnis der eigenen Schwächen, die er dann verbessern könnte. Diese Einsicht fehlt dem Egoist. Der Bescheidene dagegen, kann immer steigen und mehr erreichen, denn er erkennt die eigenen Fehler, was ihn zur Tschuwa (Rückkehr zu G-tt) führt.
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