Dem heiligen Rebben von Rusin wurde erzählt, dass der Rabbiner von Sworan (eine berühmte chassidische Persönlichkeit) einst in eine fremde Stadt kam und man ihm dort mit grossen Ehren empfing.

Man sandte ihm eine Kutsche mit wunderschönen Pferden entgegen. Als er die Kutsche bestieg und verhüten wollte, dass die grosse Ehre, die ihm zuteil wurde, ihm zum Kopf steige, begann er folgende Überlegung anzustellen: Die ganze Ehre besteht doch nur darin, dass man mir eine Kutsche mit Pferden entgegen geschickt hat. Das Pferd ist jedoch ein verbotenes Tier, dass nach seinem Tod einen üblen Geruch verbreitet. Soll ich von diesen Pferden Ehre empfangen?!. Er dachte so lange über diese Idee nach, bis er sich vor Ekel übergeben musste.

Als der Rusiner Rebbe diese Geschichte gehört hatte, sagte er: "Schade, Schade, dass der Sworaner Rabbi keinen anderen Weg kannte, sich vor Stolz zu hüten. Es gibt einen viel einfacheren Weg, den ganzen Koved (Ehre) zu empfangen und ihn trotzdem nicht zu geniessen. Man könnte es mit einem Minister vergleichen, der einen höheren Rang als die Höflinge des Königs bekleidet.

Natürlich ehrten ihn die Höflinge und verbeugten sich vor ihm. Einst ging dieser Minister zusammen mit dem König spazieren und auf dem Weg begegneten ihnen einige der Höflinge. Diese erkannten nur den ranghöheren Minister, nicht jedoch den König selbst und bückten sich aus diesem Grund auch nur vor dem Minister. Es ist klar, dass sich dieser Minister über die Ehre die ihm zuteil wurde überhaupt nicht freuen konnte und sich ihm Gegenteil vor dem König, den er begleitete, schämte ..."