Einer der bedeutenden Chassidim von Rabbi Scholom Dow Ber von Lubawitsch war der gelehrte Diamantenhändler Reb Monia Mosenson. Einmal äußerte Reb Monia sein Erstaunen darüber, dass der Rebbe das einfach Volk so verehrte.

“Warum widmet Ihr ihnen so viel Zeit?” fragte er. Rabbi Dow Ber erzählte ihm von den besonderen Eigenschaften der einfachen Leute, die er so schätzte.

“Hast du einen Diamanten dabei?” fragte der Rebbe. Reb Monia bejahte, und weil er sich in seinem Beruf auskannte, begann er, seine neusten Käufe aufgeregt zu schildern.

“Diesmal, Rebbe, haben ich einige echte Prachtstücke erworben”, rief er aus. “Aber ich kann sie Euch jetzt nicht zeigen, weil die Sonne zu hell ist.”

Später, als das Licht schwächer war, breitete er seine Ware auf dem Tisch aus. “Seht Euch diesen hier an”, forderte er den Rebbe auf und beschrieb ausführlich die Vorzüge des Steins. Aber der Rebbe verstand nicht, was an diesem Stück so besonders war. “Ich sehe nichts!” protestierte er.

“Ja, Rebbe”, sagte Reb Monia, “wenn es um Diamanten geht, muss man eben Fachmann sein.”

“Siehst du, Reb Monia”, erwiderte der Rebbe, “wenn es um einen Juden geht, muss man ebenfalls Fachmann sein!”