Ein Holzhändler von der Westküste besuchte den vorigen Lubawitscher Rebbe, Rabbi Josef Jizchak Schneerson, um seinen Rat und Segen zu erhalten. Nachdem er das Anliegen des Mannes gehört hatte, fragte der Rebbe: „Wie geht es deinen Kindern?“
„Großartig!“, antwortete der stolze Vater. „Sie haben gute Noten — sie sind zwei echte Genies! Bestimmt werden sie einmal an erstklassigen Universitäten studieren!“
„Und was ist mit ihrer jüdischen Erziehung? Warum schickst du sie nicht in den Religionsunterricht, damit sie zu frommen und gebildeten Juden heranwachsen?“
„Rebbe ... Amerika ist eine andere Welt. Die Gegend, in der sie leben ... ihre Freunde ... Es geht einfach nicht.“
„Die Tora gilt für alle Orte und Zeiten“, beharrte der Rebbe. „Auch für Amerika. Du kannst und musst deinen Kindern eine jüdische Erziehung ermöglichen.“
Aber der Geschäftsmann gab nicht nach. Der Rebbe argumentierte, ermahnte und schimpfte; trotzdem blieb sein Gast bei seiner Weigerung.
„Das verstehe ich nicht“, sagte er Rebbe schließlich. „Weder ich noch mein Vater waren jemals Kaufleute. Dennoch bist du den weiten Weg von Kalifornien gekommen, um meinen Rat zu wichtigen geschäftlichen Entscheidungen einzuholen. Andererseits ist die Erziehung deiner Kinder das Gebiet, dem ich und meine Vorfahren unser ganzes Leben geweiht haben - aber hier du hörst nicht auf mich!“
ב"ה
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