Es gibt verschiedene Gründe, warum der Schabbat vor Pessach Schabbat Hagadol (der "Große Schabbat") genannt wird:
1) Das erste Ereignis, dem wir an diesem Schabbat gedenken, ist das große Wunder, das sich an jenem Tag, wenige Tage vor dem Auszug aus Ägypten, ereignete. Moses bat die Kinder Israels, fünf Tage vor dem Auszug ein Lamm für jenen Schabbat, dem 10. Nissan 2448, in der Wohnung zu halten. Als sich die Ägypter über jenen Großeinkauf von Lämmern wunderten, erwiderten die Juden, dass diese Lämmer als Pessach-Opfer - in Vorbereitung der Plage der Erstgeborenen dargebracht - dienen sollen. Die erstgeborenen Ägypter waren über diese Auskunft so entsetzt, dass sie Pharao zu überzeugen versuchten, die Kinder Israels endlich freizulassen. Als Pharao ihrem Antrag nachzukommen sich weigerte, erklärten ihm die Erstgeborenen den Krieg und kämpften gegen Pharaos Armee. So wurden viele Ägypter, die grausame Taten gegen das Volk Israel begangen hatten, an diesem Tag eliminiert.
2) An jenem Tag wurde auch bewiesen, dass die Ägypter gegenüber den Kindern Israels machtlos waren. Eigentlich hätten sich die Ägypter darüber ärgern müssen, weil die Juden Lämmer zu schlachten planten, die bei ihnen als Göttlichkeit angesehen wurden. Doch sie davon abzuhalten, waren die Ägypter nicht in der Lage.
3) Dieser Schabbat verdient den Titel "Gadol" schon dadurch, weil die Rabbiner traditionell an eben diesem Schabbat extralange Vorlesungen über die speziellen Gesetze des Pessach-Fests zu halten pflegen.
4) Die Haftara dieses Schabbats erzählt vom Kommen Moschiachs und nennt den Tag seiner Ankunft: "Jom Haschem hagadol vehanora" – der "große" und ehrfurchtgebietende Tag des Ewigen.1
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