Die Frage ist so alt wie die Theologie: Warum erteilt G-tt, dem es an nichts mangelt, uns Menschen „Gebote“? Elihu, der Busiter (der gegen Ende des Buches Job in das Gespräch zwischen Job und seinen drei Freunden eingreift), drückt es so aus: „Wenn du sündigst, was tust du G-tt damit an? Und wenn du rechtschaffen bist, was gibst du G-tt damit? Was könnte er aus deiner Hand empfangen?“

Chassidim erzählten dazu folgende Parabel:

Ein russischer Bauer sagte zu seinem Freund: „Iwan, meiner Meinung nach ist es dumm von uns, dem Zar Steuern zu zahlen.“

„Warum?“, fragte Iwan.

„Weißt du, woher unsere Rubel kommen? Der Zar lässt die Münzen in seinem Palast prägen.“

„Na und?“, fragte Iwan.

„Nun, warum behält er nicht einfach die Rubel, die er braucht, und wir behalten unsere?“

„Igor, du bist dumm“, erwiderte Iwan. „Darum geht es doch. Der Zar will seine Rubel nicht. Er will unsere Rubel haben!“