Sündigen Sie? Aber natürlich!

Vielleicht reagieren Sie respektlos, wenn Ihre Mutter Ihnen einen Rat gibt, oder Sie "vergessen", etwas Geborgtes zurückzugeben. Oder Sie schaden Ihrer Seele auf noch schlimmere Weise. Wir alle begehen Sünden aller Art, mehr als wir zugeben. G-tt vergibt uns. G-tt versteht uns. Wir sind Fleisch und lassen uns verführen. Wir sind materialistisch, weil Er uns so gemacht hat. Es ist eigentlich erstaunlich, das wir jeden Tag unser Verlangen und unsere Begrenzungen erfahren und sie dann trotzdem überwinden. Jeden Tag wollen wir heilig und selbstlos handeln, und jeden Tag müssen wir unsere Grenzen erfahren. Genau darum geht es in diesem Leben, wenn wir es richtig machen.

Selbst von unseren Ahnen, die wir verehren und die heilig waren, können wir etwas über inneres Wachstum lernen. Diese Woche lesen wir von Jizchak und Rebekka sowie ihren Zwillingssöhnen Jakob und Eisaw. Was für eine Familie! Eisaw tauscht sein Geburtsrecht für ein Linsengericht, das Jakob gekocht hat. Später hilft Rebekka ihrem Sohn Jakob, seinen blinden Vater Jizchak zu täuschen und Eisaw den Segen des Erstgeborenen zu stehlen. Eisaw denkt daran, den betrügerischen Bruder zu töten. Jizchak reist ins Land der Philister und bittet Rebekka, seine Schwester zu spielen, damit niemand ihn wegen seiner hübschen Frau umbringen würde. Das gleiche Täuschungsmanöver hatte sein Vater Abraham (ebenfalls erfolglos) mit Sara in Ägypten versucht!

Selbst diese schwer zu verstehenden Ereignisse enthalten große Weisheit, und wir können daraus lernen.

Lesen Sie diesen Text oder einen anderen Text der Tora. Die Geschichten haben zwar kein Happyend wie im Fernsehen, aber sie zeigen uns Menschen, die ihre Sünden bekannten, demütig wurden und sich zu Heiligen und zu Verkörperungen der Mizwot entwickelten. Sie haben ihre Grenzen überschritten und sich geändert, um bessere Menschen zu werden. Genau wie Sie. Das hoffen wir zumindest.