Eine hübsche Geschichte erzählt von einem fünfjährigen israelischen Mädchen, dessen Eltern wenig religiös waren. Eines Tages erfuhr das Mädchen von dem Brauch, Schabbat-Kerzen anzuzünden, und kehrte mit einer Kerze und einem Kerzenhalter nach Hause zurück, glühend vor Begeisterung und vom Wunsch beseelt, diese schöne Zeremonie selbst auszuführen.
Zunächst war ihre Mutter dagegen. “Ich habe nie davon gehört, und ich will nicht, daß du neue Ideen ins Haus bringst!” Aber das Mädchen bat sie so inständig um Erlaubnis, daß die Mutter schließlich nachgab. Aufgeregt stellte das Mädchen seine Kerze auf und sprach zur rechten Zeit den “Bracha”. Sie lief von einer Person zur anderen im Haus und bat alle, ihre Kerze weder zu berühren noch zu löschen. In den nächsten paar Wochen erwärmten die Schabbat-Kerze und die Gebete des kleinen Mädchens jeden Freitag das Haus. Dann geschah etwas Neues.
Eines Abends am Freitag schaltete der Vater das Fernsehgerät aus. Er fühlte sich unwohl – als störe er die Atmosphäre, die seine Tochter schuf.
Bald hörte die Familie auch auf, am Schabbat den Telefonhörer abzunehmen. Dann half die Mutter der Tochter, die Ankunft der Schabbat-Braut vorzubereiten und zündete sogar selbst die Kerzen an. Sie sagte: “Es sieht seltsam aus, wenn sie es ohne mich tut.”
Wenig später gewöhnte die Mutter sich an, vor dem Anzünden der Kerzen ein Schabbat-Mahl zu bereiten.
Ohne sich dessen bewußt zu sein, hatte die Fünfjährige ihre Flügel über die ganze Familie ausgebreitet und aus einem scheinbar ganz gewöhnlichen Abend etwas Besonderes gemacht.
Eine Schabbat-Kerze, angezündet von einem kleinen Mädchen ...
Der Wochenabschnitt Toldot, den wir in diesen Tagen lesen, berichtet aus der Zeit Jizchaks. Seine Mutter Sara zündete jede Woche eine Lampe an, die vom Schabbat bis zum Schabbat brannte. Dieses Wunder endete mit ihrem Tod, lebte aber wieder auf, als Jizchak seine Braut Rebekka heiratete, obwohl diese bei Saras Tod erst drei Jahre alt gewesen war.
Wir sind alle auf unsere Weise gehorsam – der Tora, den Mizwot, unserer Familie und G-tt. Nicht immer ist ein Ritual notwendig. Wichtig ist aber stets das Ziel: mit unserem Tun Wärme unter unseren Mitmenschen zu verbreiten.
Wer weiß – vielleicht finden Sie jemanden, der mitmacht!
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