Wie gefällt Ihnen diese Immobilien-Anzeige?
“Ein gutes Stück Land mit Bächen, Brunnen und Höhlen, mit Tälern und Höhen. Ein Land mit Weizen und Gerste, mit Reben, Feigenbäumen und Granatäpfeln. Ein Land mit Olivenbäumen und Honig. Ein Land, in dem Sie Brot in Fülle essen können und wo es Ihnen an nichts fehlen wird.”
Würden Sie nicht gerne dort arbeiten?
Das dürfen Sie! Dieses Land ist im neuen Wochenabschnitt, Ekew, beschrieben, und es ist das “Gelobte Land”. Denken Sie daran: Wir sprechen nicht von Eden, nicht von einem verbotenen Paradies, sondern von der Erde, auf der wir wohnen. Warum also betrachten wir es nicht als Elysium wie in der “Annonce” aus der Bibel?
Vielleicht kommt es auf den Blickwinkel an. Nehmen wir als Beispiel das Brot, das Sie “in Fülle essen” können. Das Manna, das die Juden in der Wüste bekamen, war ein Geschenk des Himmels. Sie mußten nicht dafür arbeiten, und es ließ keinerlei Schlacken im Körper zurück - es war reine Nahrung. In Israel mußten wir jedoch arbeiten, um Brot backen zu können, und die Speisen enthielten Abfallprodukte.
Die Tora wird auch “Brot” genannt. Der esoterische Aspekt der Tora ist das Manna, der “offenbarte” Aspekt (die Einsicht, daß wir arbeiten müssen) ist das “Brot der Erde”.
Welches Brot schätzen wir mehr - die heilige Speise, die uns geschenkt wird, oder die Weisheit, die wir erlangen, wenn wir suchen, fragen und nachdenken?
Manche Leute freuen sich sehr, wenn sie ein Geschenk bekommen, andere ziehen den Lohn für harte Arbeit vor. Aber fragen Sie einen Sportler, was ihm lieber ist, und Sie erhalten eine ausgewogenere Antwort: Man muß mit einem Geschenk anfangen: mit dem talentierten Körper, und dann hart arbeiten, um damit Höchstleitungen zu vollbringen.
Das Brot der Tora und die Freuden des “guten Landes” gehören beide uns. Wir können sie als Geschenk betrachten oder uns mit ganzer Kraft unserer Aufgabe widmen und die spirituelle und materielle Nahrung erarbeiten, die für uns bereit ist.
Welcher Aspekt gefällt Ihnen besser? Es kommt darauf an, wie Sie es betrachten.
Diskutieren Sie mit