Was bedeutet es, wenn Sie jemanden lieben? Eine seltsame Frage ...

Wenn Sie jung sind, sehen Sie im geliebten Menschen vielleicht den anderen Teil einer Gleichung, die viele Ihrer Träume erfüllt - die Möglichkeit, mehr zu werden, als Sie sind.

Wenn Sie schon älter sind, denken Sie vielleicht an Zusammenarbeit und gemeinsame Erfahrungen, die ein erfüllender Teil Ihres Lebens sind. Oder haben Sie Ihre eigene Definition des Begriffs „Liebe“?

Was aber bedeutet „Liebe“, wenn wir das Wort mit unseren Gefühlen für G–tt verbinden und mit dem, was er für uns tut? Ist diese Liebe etwas Ähnliches? Bedeutet sie, dass Er den Schlüssel zu unserem Potenzial besitzt oder dass er in guten wie in schlechten Tagen an unserer Seite steht? Ja – aber das ist nicht alles.


Chukat, der Name des Wochenabschnitts, ist mit dem Wort Chukim verwandt, das ungewöhnliche Gebote meint, die unser Verstand nicht erklären kann. Wir befolgen diese Gebote, weil G–tt es uns befohlen hat, nicht weil wir ihre Bedeutung erfassen. Der Abschnitt, dem Chukat seinen Namen verdankt, handelt von der roten Färse, einer makellosen Kuh, die um der spirituellen Reinigung willen geopfert wurde. Warum? Weil es eben so ist.

Aber das Kapitel hat noch andere Teile, die ebenfalls schwierige Fragen aufwerfen. Mosches Schwester Miriam stirbt, und sofort fangen die Menschen an, ihre Hoffnung zu verlieren, vermutlich deshalb, weil Miriam eine dynamische Muttergestalt war: „Warum habt ihr die Gemeinde des H-rrn in diese Wüste gebracht, damit sie dort stirbt?“ fragen Sie Mosche und Aharon. Immer wieder hat G-tt ihnen bewiesen, dass er sie beschützt – warum also zweifeln sie an ihm?

Warum ärgern Sie sich über einen Menschen, den Sie lieben? Weil Sie auch ein Mensch sind. Sie sind egoistisch, schwach, kurzsichtig (und das sind sogar noch Ihre besseren Eigenschaften!). Sie vergessen, wie viel Gutes Sie erfahren haben, und denken eine Weile nur an das Schlechte.

Die Liebe gehört also zu den Chukim. Wir lieben, weil wir es müssen. Oft fällt es uns schwer, die Liebe zu verstehen. Und wenn wir wirklich lieben, sind zahlreiche Mizwot die Folge, einerlei, ob wir einen Menschen lieben oder G–tt.