“Wer das Leben als Teil eines tiefgründigen, universellen Mysteriums begreift, macht eine seltene und sehr aufregende Erfahrung. Meist ist Lachen und Entzücken die Folge, wenn wir zu verstehen suchen, was dieses Atom im Universum ist — dieses neugierige Atom, das sich selbst betrachtet und sich darüber wundert, dass es sich wundert.”

Welcher Theologe hat das geschrieben? Welcher Rabbi hat den Menschen (das “Atom im Universum”) voller Ehrfurcht so beschrieben? Es war ein Nobelpreisträger und einer der größten Physiker des 20. Jahrhunderts.

Aber er drückt das Gleiche aus wie viele Weise. Wir müssen fragen, erforschen, entdecken — um letztlich zu erkennen, dass wir nur sehr wenig wissen. Und wenn wir weise werden, lachen wir über unsere vergeblichen Bemühungen, aus unserem engen Blickwinkel alles zu sehen. Natürlich kann diese Erkenntnis auch Angst und Verzweiflung auslösen, denn es ist furchterregend, nichts zu wissen. Wie können wir den Pessimismus besiegen und optimistisch werden?


Der Wochenabschnitt Schlach berichtet, wie Mosche Kundschafter ins Land Kanaan schickt. Die Männer kommen zurück und warnen: “Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten, denn es ist stärker als wir.” Ihre Furcht breitet sich unter allen Juden aus, und sie klagen: “Ach, wären wir doch in Ägypten geblieben! Warum schickt G–tt uns in dieses Land — damit wir durchs Schwert umkommen?”

Wie reagiert G–tt auf diesen Unglauben? Er schickt die Juden vierzig Jahre lang in die Wüste, damit ihre Kinder das Vertrauen erwerben, das den Eltern fehlt, so dass sie “das Land, in dem Milch und Honig fließen” verdienen.

Der Gedanke ist einfach, aber es ist schwer, sich danach zu richten: Glaube fest an G–tt, und er wird dich ins Gelobte Land bringen. Physiker sagen: “Wir stehen in Ehrfurcht vor großen Mysterien, und zurück bleibt Ungewissheit.” Wie können wir die Ungewissheit überwinden und uns an dem Wenigen erfreuen, was wir wissen?

Wir müssen darauf vertrauen, dass G–tt uns immer an der Hand hält und dass seine Worte uns auf den richtigen Weg führen. Wenn uns der Glaube fehlt, stehen wir letztlich vor dem Nichts. Wenn wir aber glauben, haben wir alles.