„G–tt sprach zu Mosche und sagte: Gib den Leviten die Verantwortung für das Heiligtum, seine Einrichtung und alles, was dazu gehört ... Wenn das Heiligtum verlegt wird, sollen die Leviten es abbauen, und wenn es lagert, sollen sie es aufbauen“ (Num. 1:49-52).
„Nicht nur der Stamm Levi, sondern jeder Mensch unter allen Bewohnern der Erde, dessen Geist erleuchtet ist und ihn dazu bewegt hat, vor G–tt zu treten und ihm zu dienen, ihn anzubeten, ihn zu kennen und gerecht zu sein, und der das Joch der vielen menschlichen Bestrebungen abgelegt hat, wird ebenfalls geheiligt, ein Heiliger unter Heiligen, und G–tt wird sein Los und Schicksal sein in Ewigkeit ... so wie die Priester und die Leviten“ (Maimonides).
Im Sommer 1955 schrieb ein junger Mann dem Lubawitscher Rebbe von seinem Plan, eine kurze Reise in eine bestimmte Stadt zu machen. Der Rebbe drängte ihn in seiner Antwort, auf die dort wohnenden Juden positiv einzuwirken.
Während seiner Wanderung durch die Wüste, erklärte der Rebbe, habe das jüdische Volk das Heiligtum gebaut, ein tragbares Haus der Anbetung, das aufgestellt wurde, wann immer man ein Lager aufschlug. Das Heiligtum war ein bemerkenswertes Gebilde aus hohen, mit Gold verkleideten Wänden, bestickten Wandteppichen in mehreren Schichten, einer großen Wand aus Pfosten, Stangen und Hunderten Fuß Stoff sowie vielen anderen Teilen und Einrichtungsgegenständen, die in der Tora alle bis ins Detail beschrieben werden. Eine Mannschaft von Arbeitern — mehrere tausend Leviten — lud das Heiligtum an jedem Lager ab und baute es zusammen, und wenn G–tt dem Volk gebot weiterzuziehen, zerlegten sie es und luden es auf Wägen.
Eine Wolke, welche die Anwesenheit G–ttes symbolisierte, schwebte über dem Heiligtum. Wenn sie aufstieg, war dies das g-ttliche Zeichen für den Aufbruch.
Die Tora berichtet: „Auf das Wort G–ttes hin wanderten die Kinder Israel, und auf das Wort G–ttes hin lagerten sie. Sie lagerten, solange die Wolke über dem Heiligtum ruhte ... Wenn die Wolke viele Tage lang über dem Heiligtum schwebte, befolgten sie den Befehl G–ttes und wanderten nicht. Bisweilen war die Wolke nur wenige Tage über dem Heiligtum ... manchmal nur vom Abend bis zum Morgen ... Wann immer sie aufstieg, wanderten sie.“
Doch selbst während der kürzesten Lagerzeiten wurde das Heiligtum bis auf dem letzten Teil und die letzte Befestigung aufgebaut, da es ein Ort der Begegnung mit dem Allm-chtigen war, und sei es nur für einen einzigen Tag. „Auch du“, schrieb der Rebbe, „solltest nach deiner Ankunft jede freie Minute nutzen, um unsere Mitjuden zu besuchen und ihnen die Quellen der Tora zu bringen, einerlei, wie lange du bleiben willst.“
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