Sie fällen einen Baum im Garten des Nachbarn und müssen Schadenersatz zahlen. Sie hinterziehen Steuern und werden bestraft. Sie verschulden einen Verkehrsunfall und müssen höhere Versicherungsbeiträge zahlen. Eine Kontoüberziehung ist eine beliebte moderne Sünde: keine Schande, keine öffentliche Reue, nur das private Eingeständnis, dass Sie jetzt Schulden haben und auf ein teures Essen oder einen teuren Anzug verzichten müssen. Aber was taten unsere Vorfahren? Sie hatten keine Geldscheine mit Bildern von toten Politikern, um Ansprüche geltend zu machen, und kein Scheckbuch, um ihre Fehler zu verdecken. Sie mussten Opfer bringen, zum Beispiel jene, von denen wir in dieser Woche in Wajikra lesen.

Es gab fünf Arten:

  1. Brandopfer
  2. Speisopfer
  3. Opfer des Wohlbefindens
  4. Sündopfer
  5. Schuldopfer

Drei davon waren keine Bußopfer, sondern freiwillige Opfer, die uns daran erinnern sollten, dass ein Teil von allem, was wir haben, G-tt gehört, weil er uns alles gegeben hat. Sünd- und Schuldopfer waren Pflicht. Dabei ist zweierlei bemerkenswert:

Erstens zahlt man nicht für ein Opfer, sondern man opfert selbst. Es genügt also nicht, einen Scheck auszustellen. Wir müssen den Hammel zum Altar tragen, ihn korrekt herrichten und ein komplexes Ritual vollziehen, das uns sehr deutlich vor Augen führt, was wir falsch gemacht haben und was G-tt daran stört.

Zweitens umfassen die Sündopfer mehrere Sünden: Die Sünde, unreine Dinge berührt zu haben, die Sünde, kein Zeugnis abgelegt zu haben, und die Sünde, einen Eid gebrochen zu haben. Mit anderen Worten: Krankheiten verbreiten war ebenso sündhaft wie Misstrauen und Lügen verbreiten. Für diese und viele andere Sünden opferten die Menschen.

Stellen Sie sich vor, Ihre Sünden wären allgemein bekannt und Ihre Buße ebenso. Stellen Sie sich vor, Ihr ganzes Leben wäre öffentlich ... weil Jemand alles sieht. Und Er nimmt keine Schecks an!