Als das jüdische Volk Ägypten verließ, waren sein Glaube und sein Vertrauen auf G-tt makellos. Der Prophet berichtet:
„Geh und rufe in die Ohren Jerusalems hinein: Ich gedenke der Anmut eurer Jugend, der Liebe eurer Brautzeit, als ihr mir in die Wüste gefolgt seid, in ein unbesiedeltes Land.“
Als die Juden in die Wüste zogen, trugen sie kaum mehr auf dem Rücken als Teigpakete. Ein Volk von mehreren Millionen Menschen ging ohne Vorräte in die Wüste! Wie haben sie überlebt?
Die Tora berichtet, dass G-tt ihnen einen Brunnen gab, der sie auf der Wanderung begleitete, und das Manna fiel jeden Tag vom Himmel. Jeder Mensch erhielt genau so viel Manna, wie er brauchte.
Die Tora erzählt: „Manche sammelten mehr, andere weniger; doch wenn sie es wogen ... hatten jene, die mehr geholt hatten, nicht mehr als jene, die weniger geholt hatten.“ Jeder bekam genau das, was er und seine Familie benötigte.
Unsere Rabbis lehren, dass dieses Motiv nicht auf die Zeit beschränkt war, als die Juden durch die Wüste zogen. Es spiegelt ein spirituelles Muster wider, das immer wieder auftritt. Unser tägliches Brot gleicht dem Manna vom Himmel. Es wird uns von G-tt gewährt, wie die Tora bestätigt: „G-tt wird dich segnen in allem, was du tust.“ Das heißt, dass wir etwas tun müssen, dass wir arbeiten müssen, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch unser Tun ist nur ein Gefäß; ob und in welchem Umfang es gefüllt wird, hängt allein von G-tt ab.
Jeder Geschäftsmann kann betätigen, dass der Erfolg nie garantiert ist. Selbst wenn wir alles getan haben, um Wohlstand und Erfolg zu sichern, sind wir auf G-ttes Segen angewiesen. Nicht Glück oder Zufall machen uns erfolgreich, sondern G-ttes Hand.
Das war offenkundig, als die Juden durch die Wüste wanderten. Sie sahen, dass alles, was sie hatten, von G-tt kam.
Heute müssen wir erst nachdenken, bevor uns das klar wird. Dass wir uns anstrengen müssen, ändert nichts daran. Selbst wenn wir nicht verstehen, wie und warum G-ttes Waagschalen sich neigen, kommt jeder Wohlstand allein von G-tt.
Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen: Erstens müssen wir neue Prioritäten setzen. Das Leben, nicht der Lebensunterhalt, sollte ganz oben auf der Liste stehen. Jeder Mensch muss seine Aufgabe im Leben finden, und diese sollte für ihn das Wichtigste sein. Mit „der Liebe eurer Brautzeit“ sollte er den Weg gehen, den G-tt ihm zeigt, und darauf vertrauen, dass er alles bekommt, was er braucht, sofern er ein geeignetes Gefäß anfertigt.
Zweitens müssen wir erkennen, dass G-tt uns mit Wohlstand segnet, damit wir ihn gut nutzen. Wer bekommt, muss geben und G-ttes Segen mit anderen teilen. Da G-tt die Quelle unseres Wohlstandes ist, müssen wir ihm seinen Anteil geben, indem wir gütig und großzügig zu anderen sind.
Diskutieren Sie mit