Es war die letzte Woche der Sommerferien. Das Ferienlager war bereits zu Ende und die Kinder verbrachten die ganze Woche zu Hause. Sie waren glücklich darüber, dass ihr Vater am Freitagnachmittag früher nach Hause kam und zu ihnen sagte, "kommt, lasst uns in den Botanischen Garten gehen, gönnen wir Mutter eine verdiente Verschnaufpause."
Und schon brachen sie mit einem Ball und ein paar Snacks im Gepäck in Richtung Park auf.
"Lasst uns ein schattiges Plätzchen zum Spielen suchen," schlug der Vater vor.
Die Kinder rannten vergnügt umher und hielten zwischendurch an, um den Enten im nahegelegenen Teich zuzuschauen. Schließlich fanden sie einen idealen Platz zum Spielen. Als Schlomi dem Baby aus dem Kinderwagen half, deutete er auf einen uniformierten Wachmann, der ganz in ihrer Nähe stand. "Papa, warum gibt es so viele Wachmänner und Polizisten hier im Park? Da standen mindestens fünf von ihnen am Eingang des Parks. Was würde irgendjemand nur aus einem Park stehlen?"
"Die Stadt hat diesen Park bauen lassen, damit die Menschen hier sich im Freien erholen und bewegen können," sagte der Vater, "der Park hat viele Eingänge und die Wachleute passen darauf auf, wer und was durch sie hindurch kommt. Sie sorgen dafür, dass es sicher und geordnet im Park zugeht. Übrigens, Schlomi, wir werden morgen in der Synagoge ebenfalls etwas über Wachleute und Polizisten aus der Tora erfahren."
Schlomi schaute seinen Vater überrascht an, "Wachmänner und Polizisten in der Tora?"
"Ja," antwortete der Vater, "Paraschat Schoftim handelt von Richtern und Wachleuten, welche die Aufgabe haben, die Tore einer Stadt zu bewachen und darauf aufzupassen, dass nichts und niemand hineinkommt, der den Bewohnern Schaden zufügen könnte."
Schlomi's Vater bückte sich zu ihm herunter und schaute ihm direkt in die Augen. "Weißt du eigentlich, Schlomi, dass auch du eine Stadt in Miniaturformat bist? Und deine Augen und deine Ohren sind die Tore zu dieser Stadt, durch die Bilder, Worte, Klänge und Gefühle eindringen können. Es ist aber nicht alles, was durch diese Tore eindringen kann, auch gut für deine Stadt. Also sagt uns die Tora, dass wir Richter und Wachleute an unseren Toren postieren sollen."
"Lasse also nicht alles durch diese Tore eindringen, Schlomi. Überlege und entscheide gut, ob ein Bild anständig genug ist, um durch die Tore deiner Augen hindurch gelassen zu werden, oder ob Worte und Klänge angemessen sind, um in deine Ohren eindringen zu dürfen."
"Sei daher auf der Hut. Wenn du etwas erwischst, das besser nicht durch deine Tore gelangen sollte, halte es davon ab, in deine Stadt einzudringen."
(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Sichot Rosch Chodesch Elul, 5744)
Diskutieren Sie mit